WAZ: Arbeitskampf der Kompromisslosen. Kommentar von Matthias Korfmann zum Bahn-Streik
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Streik an, aber ich rege mich nicht mehr rauf. Der Bahn-Streik
scheint unser Schicksal zu sein. Es bricht über uns herein, wir
halten es aus, und irgendwann ist es vorbei. Den vergangenen Streik
fand ich im Nahverkehr sogar recht vergnüglich. Die Bahnhöfe: leer;
die Wagen: nicht überfüllt; die wenigen Züge: erstaunlich pünktlich.
Kein Mensch brüllt mehr am Info-Schalter verschreckte Servicekräfte
in blauer Uniform an. Streik-Routine statt Schreikrampf. Streik Du
nur, GDL! Und ignorier es, Bahn! Ihr zwei seid aus einer Bohle
geschnitzt: hart, unbiegsam, festgefahren. Ihr seid wie zwei
Interregios, die aufeinander zudonnern, wie Schaffner und
Schwarzfahrer. Wenn ihr es bis zum Kompromiss schafft, dann ist es
einer, der weh tut. Aber Ihr werdet keine Zugeständnisse machen, denn
die sind was für Weicheier. Streikt bis zur höchsten
Eskalationsstufe, bis Ihr gewinnt oder das Gesicht verliert. In
solchen Kämpfen werden Helden geboren - oder tragische Figuren. In
alten Sagen wartet Gold auf die Helden, Ruhm und eine Halbgöttin.
Hier wartet nur ein Tarifeinheitsgesetz. Macht, was Ihr wollt. Ich
rege mich nicht mehr auf.
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Datum: 18.05.2015 - 18:45 Uhr
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