Perspektiven der thüringischen Wasserwirtschaft
ID: 121383
Perspektiven der thüringischen Wasserwirtschaft
Gemeinsame Pressemitteilung des BDEW, der IHK und des TMLNU
"Zu den Perspektiven der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung in Thüringen" lautet der Titel eines Thesenpapiers, welches die IHK Erfurt und die Landesgruppe Mitteldeutschland des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) dem Minister überreichte. Neben der alternden Gesellschaft thematisierte es z.B. sinnvolle Grenzwerte, die Kostenstruktur sowie die Herausforderung Klimawandel.
"Die Entscheidungsfreiheit der Kommunen über das "Wie" der Erfüllung der ihnen obliegenden Aufgaben muss strikt gewahrt bleiben. Dies gilt auch im Hinblick auf das jüngst ergangene Urteil des Europäischen Gerichtshofes zum Beschluss des Oberlandesgerichts Thüringen zu Konzessionen. Die Selbstverwaltungsrechte der Kommunen dürfen künftig auch nicht durch die von der EU-Kommission diskutierte Konzessionsrichtlinie der EU beschnitten werden. Weitergehende Ausschreibungspflichten lehnen wir ab", erklären Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer IHK Erfurt und Rainer Otto, Vorstandsmitglied der BDEW Landesgruppe Mitteldeutschland, anlässlich der Präsentation des Thesenpapieres.
"Die thüringische Wirtschaft hat einen enormen Wandel bewältigt. Dieser setzt das Angebot qualitativ hochwertiger und innovativer Produkte sowie Leistungen auch bei Wasser/Abwasser voraus. Nationale Sonderwege, die wettbewerbsverzerrende Sonderbelastungen der einheimischen Wirtschaft zur Folge hätten, sind zu vermeiden", so Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der IHK Erfurt. "Bei Umsetzung europäischer Richtlinien ist auf ein angemessenes Kosten-Nutzen-Verhältnis zu achten", so Grusser weiter.
"Durch den demografischen Wandel werden künftig vielerorts die Probleme von Industrie, Gewerbe und von Wasserver- und Entsorgern verschärft. Die Anpassungsmaßnahmen der Ver- und Entsorgung als gesamtgesellschaftliches Problem können daher nur gemeinsam gelöst werden", so Rainer K. Otto, Vorstandsmitglied der BDEW-Landesgruppe Mitteldeutschland.
Der durchschnittliche Wasserverbrauch im Haushalt und Kleingewerbebereich hat sich im Freistaat Thüringen in den zurück liegenden Jahren stabilisiert. Mit 91 Litern pro Einwohner und Tag liegt er heute weit unter dem Durchschnitt der meisten europäischen Mitgliedstaaten. Die Kosten für Trinkwasser pro Einwohner und Jahr liegen mit rd. 80 Euro (85 Euro) ebenso wie die Kosten für Abwasserbeseitigung (Gebühren und Beiträge) mit 86 Euro (110 Euro) unter dem Bundesdurchschnitt.
Hintergrundinformation:
Der Stand der Trinkwasserver- und Abwasserbeseitigung ist in Thüringen sehr hoch. Im Freistaat betreiben 111 Wasserversorgungsunternehmen ca. 3500 Grundwasserfassungen (Brunnen). Um die Abwasserbeseitigung kümmern sich 141 Abwasserentsorger.
Im Vergleich zu den anderen Bundesländern ist Thüringen ein relativ niederschlagsarmes Land. Im langjährigen Durchschnitt beträgt der mittlere Gebietsniederschlag 641 mm/Jahr (Bundesdurchschnitt 753 mm/Jahr). Mehr als zwei Drittel des Trinkwasserbedarfs werden aus dem Grundwasser gedeckt. Seit der Wende wurden in Thüringen rd. 1,53 Mrd. Euro in die Wasserversorgung investiert (davon rd. 440 Mio. Euro Fördermittel), zuletzt 2007/08 jeweils 58 Mio. Euro. Die Trinkwasserkosten und Abwassergebühren haben sich in den letzten Jahren deutlich stabilisiert. Seit 2000 betrug der Anstieg der Trinkwasserkosten lediglich 0,7 Prozent. Er betrug im Jahr 2008 1,1 Prozent und lag damit wieder deutlich unterhalb der Inflationsrate von 2,6 Prozent. Die Abwassergebühren gingen 2008 sogar um rund drei Prozent zurück.
Weitere Infos zur Wasserversorgung in Thüringen unter http://www.thueringen.de/de/tmlnu/themen/wasser/wasserversorgung/
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Datum: 24.09.2009 - 04:34 Uhr
Sprache: Deutsch
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