Vorhofflimmern und Rauchen / Eine ganz schädliche Kombination

Vorhofflimmern und Rauchen / Eine ganz schädliche Kombination

ID: 1218251
(ots) - Rauchen verdoppelt das Schlaganfall-Risiko. Doch
manchen Rauchern droht nicht nur ein Gefäßverschluss im Gehirn. Eine
neue Studie zeigt, dass sie auch stärker gefährdet sind, eine
Hirnblutung zu erleiden.

Raucher haben es nicht leicht. Sie haben nicht nur mehr Thrombosen
und Schlaganfälle. Sie bluten auch leichter, wenn sie
gerinnungshemmende Medikamente einnehmen. Das haben Wissenschaftler
um Dr. Denis Angoulvant von der französischen Universität Tours
herausgefunden. Sie haben in einer zehnjährigen Studie fast 8.000
Patienten mit der Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern untersucht.

Allein in Deutschland, so wird vermutet, leiden mindestens 1,8
Millionen Menschen an Vorhofflimmern. Weil ihr Herz unregelmäßig
pumpt, bilden sich schnell Blutgerinnsel, die kleinere Gefäße im
Gehirn verschließen können. Zur Schlaganfall-Prävention sollte ein
Großteil dieser Patienten daher regelmäßig Gerinnungshemmer
einnehmen.

Während Raucher ihr Risiko für einen so genannten ischämischen
Schlaganfall (Gefäßverschluss) ohnehin erhöhen, sind Raucher mit
Vorhofflimmern nun doppelt gewarnt. Laut der französischen Studie
neigen sie auch deutlich häufiger zu Hirnblutungen, wenn sie
gerinnungshemmende Medikamente einnehmen. "Das mag mit den komplexen
Effekten der Inhaltsstoffe von Zigaretten auf die Blutgerinnung zu
tun haben", vermutet der Berliner Arzt und Wissenschaftsjournalist
Philipp Grätzel von Grätz. Ein weiteres Argument dafür, dass
Patienten mit Vorhofflimmern mit dem Rauchen aufhören sollten,
liefere diese Studie allemal, so der Fachautor.

Die Art der Medikation hatte in der Untersuchung dabei keinen
Einfluss auf das Ergebnis. Knapp zwei Drittel der Patienten nahmen so
gennannte Vitamin K-Antagonisten, ein Drittel erhielt
"Plättchenhemmer" wie ASS. Die in jüngster Zeit neu zugelassenen


"Faktor-Xa-Hemmer" spielten in der Untersuchung noch keine Rolle.

Hoffnung für die Schlaganfall-Prävention

Aus Sicht der Schlaganfall-Prävention gibt es aktuell aber auch
gute Nachrichten. Der in der vergangenen Woche vorgelegte
Drogenbericht der Bundesregierung zeigt, dass die Zahl der
jugendlichen Raucher zurückgeht. Der Anteil der rauchenden Zwölf- bis
17-Jährigen sank 2014 auf 9,7 Prozent und damit auf den tiefsten Wert
seit 1979. Und den älteren Rauchern könnten neue Erkenntnisse des
Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg Mut machen. Ein
Rauch-Stopp lohnt sich demnach auch noch im fortgeschrittenen Alter.
Das berichteten die Wissenschaftler im "British Medical Journal".
Selbst wer seine letzte Zigarette erst als über 60-Jähriger rauche,
senke sein Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt innerhalb weniger
Jahre erheblich.

Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihn 1987 ins Leben gerufen.

(Chest 2015; 26. März; doi: 10.1378/chest.14-3006)



Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Mario Leisle
Telefon: 05241 9770-12
E-Mail: presse@schlaganfall-hilfe.de
Internet: schlaganfall-hilfe.de

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Hertie-Stiftung zeichnet herausragende Neurowissenschaftler aus Metal-Organic Frameworks - Hochporöse Materialien für Anwendungen in der Gasspeicherung, Trenntechnik, Sensorik und Katalyse
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 29.05.2015 - 10:29 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1218251
Anzahl Zeichen: 3430

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Gütersloh



Kategorie:

Forschung und Entwicklung



Diese Pressemitteilung wurde bisher 247 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Vorhofflimmern und Rauchen / Eine ganz schädliche Kombination"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Tag gegen den Schlaganfall: Viele kennen ihr Risiko nicht ...

Viele Menschen in Deutschland haben ein Schlaganfall-Risiko, ohne es zu wissen. Darauf weist die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zum bundesweiten Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai hin. Etwa 270.000 Menschen jährlich erleiden in Deutschland ...

Im Notfall gilt die 112 - überall in der EU ...

Der Notruf 112 funktioniert in allen Ländern der Europäischen Union. Darauf weist die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe anlässlich des Europäischen Notruftags am 11. Februar hin. Seit 2009 gilt die Notrufnummer 112 in allen 27 EU-Mitgliedssta ...

Schlaganfall: Betroffene beklagen Mangel an Unterstützung ...

Rund 70 Prozent der Schlaganfall-Betroffenen sind in der häuslichen Nachsorge nicht ausreichend versorgt. Zum Welt-Schlaganfalltag am 29. Oktober veröffentlicht die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe die Ergebnisse einer großen Befragung. Erste ...

Alle Meldungen von Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z