DBU: Meilenstein für nachhaltige Gebäudeplanung vorgestellt
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Berufsoberschule Erding - DBU gab 886.000 Euro
Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf zeigte sich beeindruckt.
Optisch und technisch sei der nach ökologischen Kriterien
verwirklichte Neubau der Fachober- und Berufsoberschule Erding
(FOS/BOS) ein wahrer Hingucker geworden: "Die Passivbauweise ist der
Goldstandard im Klimaschutz. Auf dieses herausragende Pilotprojekt
sind wir sehr stolz. Durch seinen geringen Energieverbrauch ist es
ein Meilenstein und setzt Maßstäbe im Bereich der Umwelt- und
Ressourcenschonung. Es zeigt Wege auf, wie öffentliche Gebäude in
Zukunft aussehen können. Schüler und Lehrer erhalten durch das gute
Raumklima und die frische Luft ein optimales Lern- und Lehrumfeld",
sagte Scharf heute bei der offiziellen Vorstellung der FOS/BOS.
"Mit einer innovativen Lüftung, dem Ausnutzen von Tageslicht und
natürlichen Wärmequellen sowie einer hochdichten Gebäudehülle wurde
der ehrgeizige Passivhausstandard sogar um 40 Prozent
unterschritten", betonte auch Dr. Heinrich Bottermann,
Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Der 2009
begonnene Neubau konnte mit fachlicher und finanzieller Unterstützung
der DBU von knapp 886.000 Euro sowie Geld der Landkreise Erding und
Ebersberg mit insgesamt rund 17,5 Millionen Euro umgesetzt werden.
"Das Projekt überzeugt durch innovative technische Ansätze. Es zeigt
auf, wie sich weitreichende Energiesparpotenziale ausschöpfen lassen.
Das Passivhaus-Konzept der FOS/BOS hat bereits viele Fachbesucher
angezogen und ist in weiten Fachkreisen bekannt", sagte Bauherr
Martin Bayerstorfer, Landrat des Landkreises Erding. Nachdem 2011 das
Schulgebäude von den 750 Schülern bezogen werden konnte, sei ein
dreijähriges Monitoring durchgeführt worden, sodass die
Gebäudetechnik noch verbessert und letzte Mängel hätten beseitigt
werden können.
Die wesentlichen bauphysikalischen und haustechnischen
Anforderungen für den extrem niedrigen Energiebedarf seien durch
verschiedene bauliche Maßnahmen erreicht worden, wie Hans Gruber vom
Architekturbüro kplan AG für Projektentwicklung und Gesamtplanung
(Abensberg) erläuterte. Indem hochwärmegedämmte Bauteile verwendet
worden seien, sei ein Heizwärmebedarf von weit unter 15
Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a) erzielt worden.
Der Gesamtprimärenergiebedarf für Heizung und Strom "liegt mit 48
Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr sogar 80 Prozent unter dem
Referenzwert der Energieeinsparverordnung für dieses Gebäude, der 258
Kilowattstunden beträgt", so Gruber.
Geheizt werde das Gebäude mit umweltfreundlichen Ressourcen wie
Erdwärme und Solarenergie. Das Glasdach werde im Sommer so
verschattet, dass sich die Hitze nicht im Lichthof staue, während im
Winter Wärme über eine Wärmerückgewinnungsanlage energiesparend
wiederverwendet werden könne. Klaus Rohlffs von der ip5
ingenieurpartnerschaft: "In Kombination mit dem gläsernen Atrium
haben wir ein völlig neuartiges Lüftungssystem installiert, das über
natürlichen Auftrieb und unterstützt durch Ventilatoren
energiesparend arbeitet." Statt mit einer energieintensiven
Klimaanlage würden im Sommer die Klassenräume nachts mit Außenluft
gekühlt. Automatische Klappen an den Balkontüren ließen in den
Sommernächten außerdem - ebenfalls unterstützt durch die Ventilatoren
im Atrium - kühle Luft in das Gebäude strömen. Durch eine gute
Versorgung mit Tageslicht sowie eine mit Sensoren gesteuerte
tageslicht- und nutzerabhängige Regelung der Beleuchtungsanlage werde
außerdem kaum Kunstlicht benötigt.
Dr. Andreas Hauer vom Bayerischen Zentrum für Angewandte
Energieforschung: "Eine schlanke Haustechnik sorgt mit Hilfe dieser
innovativen Lüftungs- und Kühlkonzepte sowie dem Nutzen von
Umweltkälte und kühlem Grundwasser für einen außergewöhnlich
niedrigen Primärenergiebedarf. Die CO2-Emissionen des gesamten
Gebäudes liegen unter einem Drittel der Haustechnik einer
Standardschule." Ökologische Materialien für Baustoffe sowie ein
hoher Raumkomfort erhöhten die Behaglichkeit für die Nutzer. "Im
Sinne einer nachhaltigen Gebäudeplanung kommt diesem Projekt eine
große Vorbildfunktion zu. Als besonders energieschonende
Passivhausschule zeigt es modellhaft neue Wege des umweltfreundlichen
Bauens auf", betonte Bottermann. Für das Erreichen der politisch und
gesellschaftlich gesetzten Umweltziele seien derartige Bauprojekte
ein wichtiger Beitrag: "Sie vereinen technische Energieeffizienz mit
dem Nutzen erneuerbarer Energien. Nur so kann die Energiewende auch
tatsächlich gelingen."
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Architekturbüro kplan AG:
Hans Gruber
Tel.: 09443/921-121
E-Mail: hans.gruber@kplan.de
ip5 ingenieurpartnerschaft:
Klaus Rohlffs
Tel.: 0721/38489090
E-Mail: kr@ip5.de
ZAE Bayern:
Dr. Jens M. Kuckelkorn
Tel.: 089/329442-17
E-Mail: Jens.Kuckelkorn@zae-bayern.de
Bayerisches Umweltministerium:
Barbara Litzlbeck-Siebert
Tel.: 089/9214-2204
E-Mail: Barbara.Litzlbeck-Siebert@stmuv.bayern.de
Landratsamt Erding: Christina Centner
Tel.: 08122 58-1346
E-Mail: Christina.Centner@lra-ed.de
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Datum: 15.06.2015 - 14:49 Uhr
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