LKA Niedersachsen vermutet hohe Dunkelziffer beim Menschenhandel

LKA Niedersachsen vermutet hohe Dunkelziffer beim Menschenhandel

ID: 1244363
(ots) - Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen
befürchtet, dass mehr Frauen Opfer von Menschenhandel sind, als
bislang bekannt. Nach Informationen des NDR Fernseh-Regionalmagazins
"Hallo Niedersachsen" ist im internen polizeilichen Lagebericht für
das Jahr 2014 zwar nur von 50 Opfern die Rede, die bei Ermittlungen
zum Menschenhandel festgestellt wurden. Doch diese Zahl dürfte bei
weitem nicht der Realität entsprechen. "Wir haben hier in
Niedersachsen ein paar Tausend Prostituierte, da sind 50 Frauen sehr
wenig", sagte der Abteilungsleiter für Organisierte Kriminalität im
LKA, Christian Zahel, in "Hallo Niedersachsen". Es sei für die
Polizei schwierig, Menschenhandelsopfer auszumachen und die Täter zu
überführen.

Im Lagebericht wird aufgeführt, dass 80 Prozent der festgestellten
Frauen ausländische Opfer seien, vor allem Frauen aus Bulgarien und
Rumänien. Mehr als die Hälfte seien zwischen 18 und 20 Jahren alt
gewesen. Die meisten der registrierten Opfer wurden in Bars oder
Bordellen ermittelt - nur wenige in so genannten Love-Mobilen und der
Straßenprostitution. 34 Prozent der vermuteten Täter stammten aus
Bulgarien, 22 Prozent aus Deutschland.

Im Lagebericht heißt es weiter, dass aufgrund der bestehenden
Gesetzeslage Verurteilungen im Bereich des Menschenhandels nur sehr
schwierig zu erlangen seien.

Niedersachsens Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne)
fordert deshalb eine grundsätzliche Reform des Paragrafen 232 im
Strafgesetzbuch. Gegenüber "Hallo Niedersachsen" sagte sie: "Ich bin
der Überzeugung, dass man Freier bestrafen muss, die wissen, dass sie
es mit einem Opfer von Menschenhandel zu tun haben. Dazu kann es
keine Alternative geben." Sie fordert vom Bundesjustizministerium,
das Gesetz zu vereinfachen.

Ihre Kritik: Zurzeit sei ohne eine Aussage der oft traumatisierten


Frauen eine Verurteilung quasi nicht möglich. "Wir brauchen Normen,
die weniger darauf abgestellt sind, dass eine Prostituierte vor
Gericht eine Aussage macht." Die niedersächsische Justizministerin
schlägt vor, dass auch Tatsachen als Beweise für Menschenhandel
ausreichen sollten - etwa, wenn ein Zuhälter einer Prostituierten den
Pass abgenommen hat. An die Redaktionen: Für Rückfragen steht Ihnen
bei "Hallo Niedersachsen" Angelika Henkel zur Verfügung, Tel.
0511/988-2435.



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralf Pleßmann
Tel: 040-4156-2333



http://www.ndr.de
https://twitter.com/ndr

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  ZDF zeigt ProSiebenSat.1 steigert Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal 2015 erneut deutlich
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 29.07.2015 - 19:30 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1244363
Anzahl Zeichen: 2827

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hamburg



Kategorie:

Medien und Unterhaltung



Diese Pressemitteilung wurde bisher 286 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"LKA Niedersachsen vermutet hohe Dunkelziffer beim Menschenhandel"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

NDR Norddeutscher Rundfunk (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

NDR trauert um Christoph von Dohnányi ...

Christoph von Dohnányi ist tot. Der ehemalige Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters ist wenige Tage vor seinem 96. Geburtstag in München gestorben. Von Dohnányi leitete das Orchester von 2004 bis 2011. NDR Intendant Hendrik Lünenborg: ...

Alle Meldungen von NDR Norddeutscher Rundfunk


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z