Herbstauftakt in Zürich – Polanski-Aufregung beim 5. Zürich Film Festival (ZFF) - Michel Comte

Herbstauftakt in Zürich – Polanski-Aufregung beim 5. Zürich Film Festival (ZFF) - Michel Comte lockt Liebhaber von Werbefotografie in die Schweiz

ID: 125022

Polanski-Arrest überschattet Festival
Die Veranstalter des 5. Zurich Film Festival (24.9.-4.10.09) haben gut daran getan, sich aus der Medienaffäre um Filmemacher Roman Polanski herauszuhalten. Mehr als ihnen lieb sein konnte, geriet das junge Festival international in aller Munde, da Polanski nach über 30 Jahren auf Grund eines internationalen Haftbefehls aus der USA in Zürich festgesetzt wurde und nun auf die Auslieferung wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen und Missachtung des amerikanischen Gerichts wartet.
Dass sich die Filmschaffenden solidarisierten mag angesichts des Bekanntheitsgrads des Polen stämmigen Regisseurs mit französischem Pass verständlich sein, doch wer ein Tochter im Teeny-Alter hat, der sieht diese Vergewaltigungsgeschichte durch eine reale Brille. Und diejenigen, die sich an die beiden Kinder Charlotte und Marco W. erinnern, werden den Schweizer Fall sicher unter anderen Vorzeichen sehen. Während Polanski mit Geld und Helfershelfern vor Verkündigung seines Urteils aus den US fliehen konnte, musste Marco W., dem weder das eine noch das andere im Übermaß beschieden war, lange Zeit befremdliche türkische Untersuchungshaft über sich ergehen lassen. Dass sich selbst der polnische Präsident Lech Kaczynski einbrachte klingt angesichts seiner negativen Einstellung zu sexuellen Minderheiten mehr als Publicity Farce als nach wahrem Engagement.







Foto: Helena Christensen, Vogue Italia, 1993 © MICHEL COMTE / I-ManagementFoto: Helena Christensen, Vogue Italia, 1993 © MICHEL COMTE / I-Management

(firmenpresse) -
Qualitätvolle 5. Festivalausgabe
Alle Filme der Wettbewerbe und die Preisträger zu beschreiben würde im Rahmen dieser Zürich-Ausgabe zu weit führen, es seinen also einige persönliche Ansichten des Schreibers gestattet:
Gleich drei Filme im Wettbewerb des 5. Zurich Film Festival setzen sich mit dem Irak auseinander. Der Dokumentarfilm Sergio portraitierte den charismatischen Uno-Diplomaten Sergio Vieira de Mello, der sich in Einsätzen in zahlreichen Krisengebieten der Welt als Mann für schwierige und schwierigste Situationen etablierte. Als Sonderbeauftragter der UNO im Irak starb er 2003 in Bagdad bei einem Bombenanschlag auf das Uno-Hauptquartier. Greg Barker, ein starker, berührender Film über diesen außerordentlichen Mann und seinen tragischen Tod gelungen.
Die Deutsch-Schweizerische Co-Produktion Waffenstillstand spielt nach dem offiziellen Ende des Krieges. Doch in den sunnitischen Städten wird nach wie vor gekämpft und die humanitäre Lage in der eingekesselten Rebellenhochburg Falludscha ist desolat. So beschließen ein Arzt (Matthias Habich), die Leiterin einer Hilfsorganisation und zwei Journalisten (Max von Pufendorf, Hannes Jaenicke) gemeinsam mit ihrem Fahrer Husam (Husam Chadat) eine 24-stündige Waffenstillstandsvereinbarung zu nutzen, um medizinische Hilfsgüter zum einzigen noch funktionierenden Krankenhaus zu bringen. Mit einer Nachrichtenreportage wollen sie dabei die Welt auf die verzweifelte Situation dieser Menschen aufmerksam machen. In der beklemmenden Enge eines Kleintransporters begeben sie sich auf die lebensgefährliche Fahrt von Bagdad nach Falludscha, die Gefahr eines Angriffs stets vor Augen.

Auf eine ganz persönliche Art nähert sich Mein Vater. Mein Onkel. der Begegnung zweier Kulturen: Sinan Al Kuri ist von seinem irakischen Onkel und dessen deutscher Frau adoptiert worden. Seit die Adoptivmutter mit ihm gegen den Willen ihres Mannes den Irak verlassen hat, gibt es keinen Kontakt mehr zu seinen leiblichen Eltern - bis der junge Mann sich mitten in einer Lebenskrise entschließt, einen lange ungeöffnet gebliebenen Brief seiner Ursprungsfamilie zu öffnen. Endlich wagt er die Kontaktaufnahme; begleitet von Christoph Hellers Filmteam reist er zu seinen Eltern und Geschwistern. Er sieht sich nicht nur mit einer neuen Familie, sondern auch neuen Erwartungen und Ansprüchen konfrontiert. Eine Begegnung, die auf beiden Seiten viel auslöst, aber auch allen Beteiligten persönlich viel abverlangt.



Fokus auf junge Filme und Filmschaffende
Sich von den bekannten Filmfestivals abzugrenzen scheint in dieser Ausgabe des ZFF offensichtlicher zu werden als zuvor. Man sucht den eigenen Weg zwischen der Förderung des jungen internationalen Films und dem notwendigen Star-Glamour, um Publikum, Fachleuten und Sponsoren gerecht zu werden.
Die European Film Academy setzte mit der diesjährigen Nominierungen für den Preis EUROPÄISCHE ENTDECKUNG, mit der beim Europäischen Filmpreis jährlich ein junger aufstrebender Regisseur für einen ersten europäischen Film in Spielfilmlänge ausgezeichnet wird, ein gewichtige Aussage im ZFF-Geschehen (u.a. für KATALIN VARGA, Rumänien / Großbritannien / Ungarn Drehbuch & Regie: Peter Strickland Produktion: Tudor Giurgiu, Oana Giurgiu & Peter Strickland)

Dokumentarfilm QUEEN OF BRAZIL
Fabio ist ein Kleinstadtjunge, den es aus der Amazonasregion nach Rio de Janeiro zieht, in der Hoffnung, dort die nächste Miss Gay Brazil zu werden. Im Gespräch mit Fernanda Tornaghi und Ricardo Bruno, Regisseur und Produzenten wurde die wahre Bedeutung dieses Films offenbar, was leider im Festivaltrubel unterging.
In Brasilien kann ein schwuler Mann als Drag Queen freier leben als in einer homosexuellen Verbindung. „Wir wollten einen ganz persönlichen Film machen, der aus der Perspektive von non-gay Außenseitern zum Verständnis von sexuellen Minderheiten beiträgt, ihre Anstrengungen, Höhen und Tiefen liebevoll beleuchtet, um so die schwule Szene in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen. Eine Liebesgeschichte, wie sie in der Essenz auch in unserer Welt vorkommt mit dem einzigen Unterschied, dass die Jungs wunderhübsche Mädchen sind“, so die beiden Filmemacher im Gespräch. (Zürich-Tourismus hatte eine Schifffahrt auf dem Zürichsee organisiert, und so standen einige der interessanten Filmemacher und Schauspieler zum Gespräch abseits des Festivalrummels zur Verfügung, und die eine oder andere persönliche Information konnte ihnen abverlangt werden.) (Foto: Queen of Brazil-ZFF)

IM SOG DER NACHT von Markus Welter
Der 1968 geborene, anerkannte Werbefilmregisseur und Editor Markus Welter stellte sein beeindruckendes Debüt als Spielfilmregisseur vor. Das dramatische und nervenaufreibende Roadmovie über drei junge Menschen, deren Traum von einem besseren Leben in einer Spirale der Gewalt endet, wurde von den Produktionsfirmen HesseGreutert Film (Zürich) und greenskyfilms (Köln) als Schweizerisch-deutsche Gemeinschaftsproduktion im Frühsommer 2008 realisiert. In und um Zürich und in Luzern, sowie in Baden-Baden gedreht, basiert der Film auf dem norwegischen Thriller „Nattsug“ (dt. IM SOG DER NACHT) von Fredrik Skagen.
In den Hauptrollen mit dem Schweizer Shootingstar Nils Althaus, Stipe Erceg und der Spielfilmneuentdeckung Lena Dörrie ideal besetzt, erreicht der Film insbesondere durch seine Kameraarbeit (Pascal Rémond) und den Schnitt (Cécile Welter) seine außergewöhnliche Genretreue.
Der Film entstand mit einem Gesamtbudget in Höhe von 2 Mio. Schweizer Franken in Koproduktion mit dem SF Schweizer Fernsehen, dem Südwestrundfunk SWR,
Teleclub und Praesens Film, und wurde gefördert durch die Zürcher Filmstiftung und die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg. Ohne zum Teil
erhebliche Rückstellungen seitens der Darsteller, Regie und Produktion wäre dieser Film jedoch nicht zu Stande gekommen. Lieder fiel die Deutschlandpremiere den Sommerferien zum Opfer, so dass dieser ausgezeichnete Film noch darauf wartet, in Deutschland entdeckt zu werden.

„Im Zeitalter von Globalisierung, Rationalisierungen und Leistungsdruck werden täglich Menschen an den Abgrund des Lebens gezwängt. Längst sind nicht nur die immer gleichen Gesellschaftsschichten davon betroffen, auch Akademiker, Banker, Ärzte und Ingenieure gehören heute zu den Verlierern der Gesellschaft. Sie müssen sich von ihren Träumen verabschieden und einen erbitterten Überlebenskampf beginnen, der meistens in Illusionslosigkeit und Enttäuschungen endet. Dies ist die rationale Erklärung für das Handeln von Roger, Chris und Lisa. Alle drei, insbesondere aber Chris, sind bereit, den Kampf aufzunehmen und geraten dabei in den SOG DER NACHT.“ (Markus Welter)

Lila Lila …
In Anwesenheit der Hauptdarsteller Daniel Brühl (Good Bye Lenin!; Die fetten Jahre sind vorbei) und Hannah Herzsprung (Vier Minuten; Der Vorleser) sowie des Schweizer Regisseurs Alain Gsponer (Kiki + Tiger; Rose) wurde das 5. Zurich Film Festival mit der Weltpremiere von Lila, Lila, der Verfilmung des gleichnamigen Bestseller-Romans von Martin Suter eröffnet. „Wir freuen uns, mit Alain Gsponer den Film eines erst 33-jährigen, talentierten Schweizer Regisseurs zeigen zu können, von dem wir sicherlich noch viele ausgezeichnete Arbeiten sehen werden“, kommentieren die Co-Direktoren Nadja Schildknecht und Karl Spoerri ihre Wahl des Eröffnungsfilms, der perfekt zur Ausrichtung des Festivals passt, junge Talente zu fördern.
Weiterlesen und viel mehr unter www.zurichfilmfestival.org

Michel Comte im Museum für Gestaltung bis zum 3. Janur 2010
Er zählt zu den gefragtesten Fotografen der Gegenwart. Mit Schauspielerinnen und Models, Musikern und Künstlerinnen von Weltrang schuf der Zürcher Ikonen der Porträtfotografie und der Werbung. Vom Modeschöpfer Karl Lagerfeld entdeckt, machte der 1954 geborene Autodidakt eine kometenhafte Karriere und realisiert seit nunmehr 30 Jahren internationale Aufträge für Marken wie Ungaro, Dolce & Gabbana oder Nespresso. Die erste umfassende Ausstellung beleuchtet Comtes Werk, das die glamouröse Welt der Superstars und der Werbung ebenso zum Thema hat wie Reportagen aus den ärmsten Gegenden der Welt. Dabei sind die Arbeiten Comtes stets einer übergeordneten Ästhetik verpflichtet. Neben den Fotografien vermittelt diese Retrospektive Einblicke in den Entstehungsprozess einer Bildwelt, die zusehends unseren visuellen Alltag dominiert. Die Ausstellung präsentiert die wesentlichen Etappen aus dem 30-jährigen Schaffen des einflussreichen Schweizer Fotografen in mehreren Werk- und Themengruppen:

Im ersten Teil sind die weltbekannten Porträts, Mode- und Werbebilder sowie die Akte zu sehen, die Michel Comte seit 1979 geschaffen hat. Der zweite Teil gibt mit einem Making-of einer Werbekampagne und unbekanntem Material aus Comtes Archiv einen Einblick in die Arbeit, die hinter diesen omnipräsenten Bildern steht. Ein dritter Abschnitt ist Michel Comtes Engagement für karitative Institutionen gewidmet. Und ein letzter Themenblock zeigt die privaten und teilweise intimen Bilder aus Comtes persönlichem visuellen Tagebuch, das er aktuell mit seiner Frau Ayako erarbeitet.

Die Ausstellung ist absolut sehenswert und zeigt erstmalig einen Gesamtüberblick über das künstlerische Schaffen des Womanizers. Allerdings muss der Betrachter schmerzlich feststellen, dass sich Comte im Alterswerk von der Mode- und Werbekunst zurückgezogen hat und der Meinung zu sein scheint, er müsse jetzt „ein echter Künstler“ werden. Ein fataler Irrtum, denn durch das Ablichten seiner Geliebten, mit der er stets und aufs Engste sowohl im Leben wie auch in seinen Bildern verbunden ist, wird kein neuer Künstler geboren. Wie schon bei John Lennon die Verbindung mit Yoko Ono anscheinend finanzielle Vorteile brachte, so scheint dies bei Comte auch der Fall zu sein. Ein notwendiges Unterfangen, wenn man erfahren muss, dass die Fotorechte nicht mehr beim Künstler liegen, ein deutliches Zeichen dafür, dass ein finanzieller Neuanfang notwendig sein muss. Aber muss deshalb auch eine künstlerische Veränderung stattfinden, hingewandt zu einer Fotokunst, die ihn nicht mehr auszeichnet und eher beliebig zu werden scheint.

Weitere Informationen unter www.museum-gestaltung.ch
Foto: Helena Christensen, Vogue Italia, 1993 © MICHEL COMTE / I-Management

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PPS-Promotion-Presse-Service berichtet seit 2005 über das Ballett der Staats- und Volksoper Wien (Das Ballett.at) und covert das Int.Istanbul Music Festival und die Istanbul Biennale sowie die Music Biennale Zagreb (seit 2007). Für 2008 sind das Int. Springfestival, das Herbstfestival und Fringe Festival Budapest, das Zemplén Festival im Länderdreieck Ungarn-Ukraine-Slowakei ,sowie Wratislavia Cantans (PL) hinzugekommen. In 2008 wurde PPS eingeladen, für das Int. Theaterfestival Bukarest und Timisoara, sowie 2009 für das Underground (Fun) Festival Arad, (RO) und das Libertas Dubrovnik Summerfestival zu berichten.



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Datum: 07.10.2009 - 14:35 Uhr
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