WAZ: NRW-Landesregierung plant Stahlgipfel
ID: 1263520
NRW-Landesregierung kurzfristig ein Gipfeltreffen anberaumt.
Hintergrund sind europäische Pläne zum Handel mit
Kohlendioxid-Zertifikaten. "Die Vorschläge der Europäischen
Kommission zur künftigen Ausgestaltung des EU-Emissionsrechtehandels
habe ich mit Sorgen zur Kenntnis genommen", sagte
NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) der in Essen erscheinenden
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe).
Der Stahlgipfel soll nach Angaben des Ministeriums bereits am
kommenden Montag (21. September) in Düsseldorf stattfinden. Duin will
beim Stahlgipfel Unternehmenschefs und Arbeitnehmervertreter an einen
Tisch holen. Eingeladen sind unter anderem Stahlpräsident Kerkhoff,
der NRW-Chef der IG Metall, Knut Giesler, Thyssen-Krupp-Stahlchef
Andreas Goss und Arcelor-Mittal-Deutschlandchef Frank Schulz.
Auch Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung
Stahl, schlägt mit Blick auf die EU-Pläne Alarm. "Die von der
EU-Kommission geplante Verschärfung des EU-Emissionshandels ist für
die Stahlindustrie existenzgefährdend", sagte Kerkhoff der WAZ. Die
vorgesehene weitere Kürzung der Emissionsrechte ab dem Jahr 2021 und
die drohenden Strompreissteigerungen führen nach Berechnungen des
Verbands für die Stahlindustrie in Deutschland zu Zusatzkosten von
jährlich rund einer Milliarde Euro bis zum Jahr 2030.
NRW wäre von den Plänen aus Brüssel besonders stark betroffen.
Duisburg ist Europas größter Stahlstandort. Bundesweit zählt die
Stahlindustrie rund 87.000 Arbeitsplätze, 47.600 davon in NRW. Laut
einer Studie des Essener Instituts RWI hängen sogar 3,5 Millionen
Arbeitsplätze in Deutschland direkt oder indirekt vom Stahl ab.
"Die erforderlichen Anstrengungen zur weiteren Reduzierung der
CO2-Emissionen müssen sowohl technisch als auch wirtschaftlich
darstellbar sein und dürfen keinesfalls zu Verzerrungen im
internationalen Wettbewerb für die betroffenen Unternehmen führen",
mahnte Wirtschaftsminister Duin gegenüber der WAZ. Die Stahlindustrie
sei als einer der zentralen Werkstofflieferanten am
Wirtschaftsstandort NRW auch für viele weitere Unternehmen von großer
Bedeutung.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 17.09.2015 - 05:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1263520
Anzahl Zeichen: 2610
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Essen
Kategorie:
Wirtschaft (allg.)
Diese Pressemitteilung wurde bisher 211 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"WAZ: NRW-Landesregierung plant Stahlgipfel"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).