Druckfrisch - Neue Bücher mit Denis Scheck / Am Sonntag, 4. Oktober 2015, um 23.35 Uhr über die Welt am Abgrund und Geschichten von Asylbewerbern in Berlin
ID: 1270675
Sonntag, 4. Oktober 2015, um 23.35 Uhr im Ersten trifft Denis Scheck
Salman Rushdie in New York, um mit ihm über die Welt am Abgrund und
verblüffende Erzählstrategien in seinem neuen Roman zu sprechen. Im
Gespräch mit Jenny Erpenbeck in Berlin geht es um ihren
Tatsachenroman und die Asylbewerber vom Oranienplatz.
Salman Rushdie: Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte
Zusammengerechnet ergibt die Zeitspanne des Buchtitels genau
Tausend und eine Nacht. Und gleich denkt man an Flaschengeister,
verführerische Frauen und die schillernde Welt orientalischer
Erzählkunst, wie sie Salman Rushdie schon in seinem ersten Bestseller
"Die Mitternachtskinder" aufblitzen ließ. Magisch-realistische
Erzählfäden verwebt der in Bombay geborene Schriftsteller geschickt
mit Motiven aus der Hollywood-Ikonografie seines amerikanischen
Exils, aus der Fantasy- und Comicwelt, im ewigen Kampf des Guten mit
dem Bösen. Mit einem guten Ende: die terroristischen Geister, die man
rief, werden zurück in die Flasche verbannt. "Madame Bovary ist auch
nicht viel realistischer als ein Fliegender Teppich", sagt Salman
Rushdie, und wenn er etwas von Märchenerzählern gelernt habe, "dann
sicher das."
Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen
Ein Professor im Ruhestand, ein Altphilologe, mischt sich unter
die afrikanischen Flüchtlinge, die sich auf dem Oranienplatz in
Berlin-Kreuzberg im Hungerstreik befinden. Er erhält Einblick in
ihren Alltag, hört ihnen zu, notiert ihre Geschichten. Schließlich
nimmt er einige bei sich auf, versucht damit nicht nur ihnen zu
helfen, sondern auch sich selbst, dessen Leben aus der Bahn geraten
ist. Jenny Erpenbeck erzählt von ihren eigenen Recherchen durch das
Prisma ihres Protagonisten, dabei gelingen ihr empathische
Inneneinblicke in die wirklichen Probleme, die bei der Konfrontation
mit der realen Flüchtlingswelt einem erst richtig bewusst werden. In
den dokumentarisch gehaltenen Gesprächsnotizen des Rentners mit den
Asylbewerbern gelingen ihr die eindrücklichsten Passagen. In der
ganzen Flüchtlingsdebatte verliert sich oft der Blick auf den
einzelnen Menschen - dagegen setzt Jenny Erpenbeck ihren Roman.
Außerdem stellt Denis Scheck den Roman "S" von J.J. Abrams und
Doug Dorst vor, der vom "New Yorker" als eines der schönsten Bücher
des Jahres empfohlen wurde. Ein raffiniert verschachtelter Roman, in
dem zwei Studenten einem unter Pseudonym schreibenden Autor auf der
Spur sind, dessen Roman "Das Schiff des Theseus" von einem
unbekannten Übersetzer herausgegeben wurde. In den Fußnoten entdecken
die beiden einen geheimnisvollen Code. Und sie geraten dadurch in
Gefahr.
Und wie immer: Denis Schecks Rezension der aktuellen
"Spiegel"-Bestsellerliste (diesmal: Belletristik).
Moderation: Denis Scheck; Realisation: Andreas Ammer. Redaktion:
Klaus Hensel (HR), Christoph Bungartz (NDR), Armin Kratzert (BR),
Matthias Morgenthaler (MDR), Susanne Schettler (WDR).
"Druckfrisch" im Internet: DasErste.de/druckfrisch
Pressekontakt:
Dr. Bernhard Möllmann, Presse und Information Das Erste
Tel.: 089/5900-42887, E-Mail: bernhard.moellmann@DasErste.de
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Datum: 02.10.2015 - 15:40 Uhr
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