NABU: Kormoran zu Unrecht im Visier von Fischern und Sportanglern
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NABU: Kormoran zu Unrecht im Visier von Fischern und Sportanglern
Tschimpke: "Vogel des Jahres 2010" mit viel Aufklärungsarbeit verbunden
Ärgerlich sei, wenn seitens der Sportangler und Fischerei mit falschen Zahlen argumentiert würde. "Der tägliche Nahrungsbedarf eines Kormorans wird gerne direkt mit erlittenen Ertragseinbußen für Berufsfischer gleichgesetzt - das ist Unfug. Kormorane fangen stets die Fische, die sie am leichtesten erbeuten können. Das sind auch viele fischereiwirtschaftlich uninteressante, also nicht marktfähige Weißfische wie Kaulbarsch oder Plötze, die in großer Zahl vor allem in nährstoffreichen Seen und Flüssen leben", erläuterte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow. Das hätten Nahrungsrestanalysen bei Kormoranen inzwischen mehrfach bewiesen. Wichtig sei daher, die Vögel an solchen Gewässern in Ruhe zu lassen. Stattdessen erlauben die "Kormoran-Verordnungen" vieler Bundesländer eine großräumige Verfolgung der Vögel, was grundverkehrt sei. Gibt es ausreichend Ruhezonen für Kormorane, dann verringert sich auch der Druck auf Fischzuchtanlagen oder die Rückzugsräume seltener Fischarten.
Der NABU weist den Vorwurf zurück, tatsächlich erlittene Schäden von Teichwirten zu verharmlosen. Wenn Kormorane an Fischteichen in größerer Zahl fischen, schützen nur effiziente Abwehrmaßnahmen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen aber, dass bestandsregulierende Abschüsse nicht zu Verbesserungen der Situation an Teichwirtschaften geführt haben. Der NABU fordert deshalb Bund und Länder zur Unterstützung wirksamer, präventiver Abwehrmaßnahmen auf. So sollten extensive Teichwirtschaften eine landwirtschaftliche Grundförderung in Anerkennung ihrer Leistungen für das Gemeinwohl und den Naturschutz erhalten.
Für Rückfragen: Dr. Markus Nipkow, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. 030-284984-1620
Hintergrundinformationen zu finden unter www.NABU.deund www.vogel-des-jahres.de. Auf www.kormoranfreunde.de, der Kampagnen-Seite zum Vogel des Jahres 2010, kann man sich als Freund des verfolgten Vogels registrieren.
Fotos und Filmmaterial erhalten Sie unter www.NABU.de/presse
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
Redaktion: Kathrin Klinkusch, Britta Hennigs, Annika Natus
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Datum: 16.10.2009 - 18:34 Uhr
Sprache: Deutsch
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