Westfalenpost: Nato bemüht sich, den Konflikt zu entschärfen / Kommentar von Knut Pries zur Nato und Russland
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die Türkei wegen Verletzung ihres Hoheitsgebietes das gesamte
Militärbündnis zusammentrommelt, ist die anschließend erklärte
Solidarität von nahezu frostiger Nüchternheit. Nato-Generalsekretär
Stoltenberg bekräftigt, dass die schon mehrfach bekundete
Unterstützung für die territoriale Integrität der Türkei weiter gilt.
Die Reaktion des westlichen Bündnisses bleibt damit weit unter den
diskutierten Möglichkeiten. Vom "Bündnisfall" ist nicht mehr die
Rede. Auch die Vorstufe, Konsultation aller bei Bedrohung eines
Alliierten, wird nicht aktiviert.
Wieviel Zweifel die Verbündeten an der türkischen Schilderung des
Vorfalls haben, lässt sich von außen kaum beurteilen. Eindeutig ist
das Unbehagen über die massive Reaktion der türkischen Luftwaffe.
Damit ist schief gegangen, was das ganze Jahr über an der
Nato-Ostgrenze haarscharf gut ging und im Oktober auch im Gedränge
des Luftraums über Nordsyrien und der Süd-Türkei soeben vermieden
werden konnte.
Russische Kampfjets fliegen bis dicht an die Grenze des
Nato-Gebiets, manchmal ein bisschen weiter, und testen die
Abwehrbereitschaft der anderen Seite. Es ist eine Mischung aus
Aufklärung und Imponiergehabe, mit bestimmten Spielregeln, aber ohne
Garantie, dass keiner die Nerven verliert. Dass mit Putin und Erdogan
nun auf beiden Seiten politische Kraftmeier größten Kalibers einander
auf dem Feldherrenhügel gegenüberstehen, kommt besonders den
Europäern äußerst ungelegen. Beide Herren werden dringend gebraucht.
Ohne Putin wird es keine Lösung für den Syrien-Konflikt geben, ohne
Erdogan keine Erleichterung bei der großen Zuwanderung.
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Datum: 25.11.2015 - 20:15 Uhr
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