Südwest Presse: KOMMENTAR · MERKEL - Aufschub ausgehandelt
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Bomben auf das syrische Aleppo treiben Zehntausende Richtung Türkei.
Sie stranden an der Grenze, die Ankara nicht öffnen will. Nicht weit
davon entfernt, vor der türkischen Küste, bezahlen Dutzende die
Hoffnung auf eine bessere Zukunft mit ihrem Leben. Ihre Boote
kentern. Und in Ankara verhandeln Angela Merkel und Amtskollege Ahmet
Davutoglu, wie sie den Strom der Schutzsuchenden stoppen können.
Alles hängt zusammen, deshalb gestaltet sich die Lösung auch so
kompliziert. Die EU will den Zuzug begrenzen, doch Fluchtursachen
beheben kann sie nicht. Die Türkei, die seit Jahren Großartiges im
Bereich der Flüchtlingshilfe leistet, soll zu weiteren
Höchstleistungen auffahren - gepuffert mit Milliarden-Hilfen aus der
EU, Frontex-Soldaten und Nato-Schiffen zur Abwehr. Doch selbst wenn
noch so viel Geld fließt und Ankara mit politischen Zugeständnissen
freundlich gestimmt wird - eine Lösung der Flüchtlingskrise kann sich
die EU damit nicht erkaufen. Allenfalls handelt sie einen zeitlichen
Aufschub heraus, in der Hoffnung, dass in Syrien bald Frieden
einkehrt und die Menschen zurückkehren in ihre zerstörte Heimat. Oder
dass das ein oder andere EU-Land doch noch begreift, dass es Teil
einer Weltgemeinschaft ist und sich nicht einfach abschotten kann von
den Katastrophen der Zeit. Der Druck an den Grenzen wird weitere
Schritte erzwingen.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218
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Datum: 08.02.2016 - 18:37 Uhr
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