neues deutschland: Defizite bei der gesetzlichen Krankenversicherung: Nachdenken statt hetzen
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Drohende Finanzdefizite in der gesetzlichen Krankenversicherung auf
die Flüchtlingszahlen zu schieben, ist nun wirklich eine groteske
Verzerrung der Wirklichkeit. Zur Erinnerung: Seit Jahren findet ein
von den Regierungsparteien in voller Absicht betriebener Umbau der
solidarischen, umlagefinanzierten Krankenversicherung in private
Unternehmen statt, die sich allein von ihren Versicherten bezahlen
lassen und alle Chancen bekommen sollen, dass sich das auch richtig
lohnt. Gewinn privatisieren, Risiken auf die Versicherten verteilen.
Da sind Finanzlöcher willkommen, um Grund für Beitragserhöhungen zu
haben. Flüchtlinge, gegen die man hetzen kann, offenbar auch. Zur
Wahrheit gehört, dass für die gesundheitliche Versorgung von
Hartz-IV-Beziehern noch nie die kostendeckende Summe von der
Bundesagentur für Arbeit an die Kassen überwiesen wurde, und dass der
Bundesfinanzminister fast jedes Jahr in den Gesundheitsfonds langt.
Seltsamerweise fand sich zur Beseitigung dieser Übergriffigkeiten
bisher keine Lobby, obwohl es weder an Hinweisen fehlte noch an
Ideen, wie man aus der defizitären privatorientierten
Gesundheitsversorgung ein bürgerfreundliches und weniger teures
System machen kann, das vorübergehende Herausforderungen zu
bewältigen imstande ist. Vielleicht wäre es im Hinblick auf die
Gesundheit von Menschen nach einer lebensbedrohlichen Flucht an der
Zeit, die Debatte jetzt nachzuholen.
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Datum: 17.02.2016 - 17:56 Uhr
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