Rheinische Post: Kommentar: Die Türkei darf es nicht übertreiben
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Finanzkrise den Begriff "alternativlos", um die Rettung von Banken zu
rechtfertigen. Und wäre der Begriff nicht zum Unwort des Jahres 2010
gekürt worden, stünde er jetzt vielleicht wieder in Redemanuskripten
von Angela Merkel. Denn auch in der zweiten großen Krise ihrer
Amtszeit steht die Kanzlerin mit dem Rücken an der Wand. Um die Zahl
der nach Europa kommenden Flüchtlinge drastisch zu reduzieren, ist
sie mit der EU auf die Türkei angewiesen. Da ist es nur folgerichtig,
dass Ankara beim EU-Gipfel den Einsatz erhöhte: Zusätzlich zu den
bereits vereinbarten drei Milliarden Euro sollen es weitere drei
Milliarden sein. Vorwerfen kann man der Türkei das Feilschen nicht,
zumal das Land noch mehr Lasten tragen will. Und angesichts der
Milliardenprogramme, die allein Deutschland zur Bewältigung der
Flüchtlingskrise bereits beschlossen hat, sieht Wucher wohl anders
aus. Doch die Türkei darf es jetzt nicht übertreiben. Zu groß sind
die internen Spannungen mit den Kurden, zu schwerwiegend die Vorwürfe
wegen Menschen- und Grundrechtsverletzungen. Und zu groß ist auch
Ankaras Abhängigkeit von der EU - bis hin zu Beitrittsperspektiven in
ferner Zukunft.
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Datum: 07.03.2016 - 20:00 Uhr
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