Nach FAKT-Bericht: Forderungen nach deutschlandweitem Register nach skandalösen Verfehlungen in Dialyse-Praxen
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fordert die Wiedereinführung des deutschlandweiten Dialyseregisters.
Hintergrund sind Recherchen des ARD-Magazins FAKT über mögliche
Unregelmäßigkeiten in Dialysepraxen. Wie FAKT am 12. April 2016
berichtete, wurden Patienten über Jahre nicht zur Transplantation
angemeldet. Die behandelnden Ärzte hätten, so die Vermutung der
Betroffenen, aus Profitgier gehandelt und somit die weitere lukrative
Behandlung in der eigenen Dialyse-Praxis in Dortmund herausgezögert.
Mehrere Patienten haben inzwischen bei der zuständigen
Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet.
In einer schriftlichen Stellungnahme erklärte die DGfN: "Sollten
diese Anschuldigungen zutreffen, handelt es sich um ein skandalöses
Fehlverhalten, das die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie aufs
Schärfste verurteilt. Denn mit dem Versäumnis, die Patienten zur
Transplantation zu melden, wäre ihnen die Form der
Nierenersatztherapie verwehrt worden, die für viele Patienten gerade
im Hinblick auf die Lebensqualität die bei weitem beste darstellt.
Darüber hinaus hätte eine unentschuldbare Entmündigung der Patienten
stattgefunden."
Nach Recherchen des ARD-Magazins FAKT wurden von den behandelnden
Ärzten die sogenannten Statusmeldungen nicht wie nötig an die
Transplantationszentren geschickt. Diese Meldungen mit Angaben zu
veränderten Patientenwerten sind aber Bedingung, um lebensnotwendige
Transplantationen zu priorisieren.
Weder für die Transplantationszentren, Krankenkassen oder
Patienten selbst ist derzeit nachprüfbar, ob ein Arzt die
Statusmeldungen tatsächlich vornimmt. Die DGfN fordert deshalb die
Wiedereinführung des deutschlandweiten Dialyseregisters. "Bis 2006
gab es ein Register, das aus Kostengründen eingestellt wurde. Die
DGfN fordert seitdem eine Neuauflage, um die Entwicklung des
Krankenstands, der Neuerkrankungsrate, der Verfahrenswahl sowie
anderer wesentlicher Begleitparameter wissenschaftlich auswerten zu
können. Ein solches Register könnte auch abfragen, ob Patienten zur
Transplantation gemeldet sind oder nicht", so die DGfN in ihrer
Stellungnahme.
An alle Agenturen und Redaktionen. Der Text ist bei exakter
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Datum: 19.04.2016 - 13:09 Uhr
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