Holzbauverbände gegen betriebliche Zwangszertifizierung

Holzbauverbände gegen betriebliche Zwangszertifizierung

ID: 1362865

DHV, ZMH und 81fünf betrachten lückenlosen Ausschließlichkeitsnachweis des Holzbezugs aus nachhaltiger Forstwirtschaft als kontraproduktiv



(PresseBox) - Die führenden deutschen Holzbauverbände DHV, ZMH und 81fünf erteilen dem Ansinnen der Bundesregierung eine klare Absage, von Holzbauunternehmen eine eigene Zertifizierung zum lückenlosen Nachweis des ausschließlichen Holzbezugs aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu fordern. Nach Einschätzung hochrangiger Verbandsvertreter reicht der Nachweis der Beschaffung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft bei zertifizierten Sägern oder Händlern in seiner bisherigen Form vollkommen aus. Ihre ablehnende Haltung gegenüber jedem weitergehenden Gesetzgebungsvorhaben wollen DHV, ZMH und 81fünf als Votum gegen Kostentreiberei am Bau durch überbordende Bürokratie verstanden wissen.
Ursprünglich wollte der Gesetzgeber die Vorlage eines sog. Chain-of-Custody-Zertifikats ab 1. Juli 2016 zur Bedingung für alle Holzbaubetriebe machen, die bei öffentlichen Ausschreibungen des Bundes berücksichtigt werden wollen. Der darauf zielende gemeinsame Erlass des BMWi, BMELV, BMU und BMVBS (Erlass BI7 ? 81064.3/3-1 vom 08.12.2015 zur Beschaffung von Holzprodukten aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung) wurde am 22. April 2016 jedoch vorläufig wieder ausgesetzt, um den Begriff ?endverarbeitendes Unternehmen? näher zu definieren, wie es hierzu von amtlicher Seite heißt.
Altes Recht gilt weiterhin
?Bis zur Wiedervorlage einer wie auch immer gearteten überarbeiteten Fassung gilt ? entgegen anderslautender Meldungen in der Holzbau-Fachpresse ? weiterhin das bisherige Recht, wonach es für Holzbauunternehmen genügt, den Bezug ihres Holzes bei einem entsprechend zertifizierten Säger oder Händler per Erklärung des Zulieferers nachzuweisen?, stellt DHV-Präsident Erwin Taglieber aus gegebenem Anlass klar.
Besser ruhen lassen
Erwin Taglieber, der die Interessen von über 300 mittelständischen Holzbauunternehmen unter anderem im Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR) vertritt, appelliert an den Bund, das Gesetzgebungsvorhaben nicht weiter zu verfolgen. ?Es könnte als Misstrauensbekundung der öffentlichen Hand gegenüber dem ehrbaren Zimmererhandwerk aufgefasst werden. In jedem Fall stellt es eine nicht hinzunehmende wirtschaftliche Beeinträchtigung aller Holzbauunternehmen dar, die sich auch in Zukunft um Aufträge des Bundes, der Länder und Kommunen chancenreich bewerben wollen. Für die angestrebte Zwangszertifizierung haben unsere Unternehmen weder Ressourcen übrig noch Verständnis?, bezieht der DHV-Präsident Position.


Unverständnis über das Regelungsvorhaben des Bundes äußert auch DHV-Vizepräsident Ulf Cordes, der als Geschäftsführer eines angesehenen Holzbaubetriebs in Norddeutschland von dem Erlass ebenfalls betroffen wäre: ?Man muss sich das einmal vorstellen: Nur weil rein theoretisch die Möglichkeit bestünde, dass ein Zimmereibetrieb oder Holzbauunternehmen benötigtes Bauholz nicht nur bei seinem zertifizierten Stammlieferanten, sondern auch bei einem vermeintlich nicht-zertifizierten Sägewerk oder Holzhändler einkaufen könnte, sollen sich sämtliche Betriebe, die Holzbauleistungen für die öffentliche Hand erbringen wollen, selbst auch zertifizieren lassen. Eine solche Reihum-Zertifizierung ist schon deshalb völlig überflüssig, weil die allermeisten mittelständischen Holzbauunternehmen ihren gesamten Holzbedarf traditionell bei einem einzigen ? zumeist über Jahrzehnte angestammten ? Sägewerk bzw. Holzhändler decken. Was also sollte eine zusätzliche CoC-Zertifizierung der Betriebe bringen??, drückt Ulf Cordes seine Verwunderung über das Ansinnen des Gesetzgebers aus.
Unnötige Preistreiberei
Da jeder Holzbaubetrieb, der sich einer CoC-Zertifizierung unterzieht, den damit verbundenen ? jährlich wiederkehrenden ? Aufwand auf die von ihm angebotenen Bauleistungen umlegen muss, um wirtschaftlich arbeiten zu können, führt die vom Bund angestrebte betriebliche Zertifizierung automatisch zu höheren Preisen ? die bei öffentlichen Bauvorhaben letztlich vom Steuerzahler zu tragen sind. Für DHV-Präsident Erwin Taglieber läuft der momentan außer Kraft gesetzte Zertifizierungserlass daher den wesentlichen Aufgaben ausschreibender staatlicher Stellen zuwider, die von Gesetzes wegen zu sparsamer Mittelverwendung verpflichtet sind.
Ohne Wettbewerbsvorteil
Das bisweilen angeführte Argument, nach Abschluss der CoC-Zertifizierung habe der betreffende Betrieb die Möglichkeit, mit dem Nachhaltigkeitssiegel ?PEFC? oder ?FSC? für sich zu werben, hält DHV-Präsident Taglieber ? der selbst ein erfahrener und erfolgreicher Holzbauunternehmer ist ? für Augenwischerei: ?Wenn alle, die sich um öffentliche Bauaufträge bewerben wollen, ein Nachhaltigkeitssiegel führen ? worin soll denn da der Vorzug liegen, mit dem ein Unternehmen im Vergleich zu seinen ebenfalls zertifizierten Mitbewerbern in den Augen eines potenziellen Kunden punkten könnte?! Die CoC-Zertifizierung der Holzbaubetriebe würde in meinen Augen allein den Zertifikatsanbietern und den zur Zertifizierung berechtigten Prüfstellen nützen. Der Wald erscheint hierbei ? leider ? nur als Mittel zum Zweck.?
Gemeinsame Interessen von DHV, ZMH und 81fünf
Mit zusammen über 300 Mitgliedsbetrieben bilden der Deutsche Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV, Ostfildern), die Vereinigung ZimmerMeisterHaus (ZMH, Schwäbisch Hall) und die Gruppe 81fünf AG (Lüneburg) eine leistungsstarke Gemeinschaft, die übereinstimmende Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft seit Dezember 2015 gebündelt artikuliert. Größte Organisation in diesem Verbund ist der DHV, der als zentrales Sprachrohr fungiert. Zu den Mitgliedsunternehmen der drei holzwirtschaftlichen Verbände, die das Bauen in Deutschland nachhaltig mitgestalten, zählen handwerkliche Zimmerei- und Holzbaubetriebe, Architektur- und Planungsbüros sowie Zulieferfirmen aller baubeteiligten Gewerke. Darüber hinaus gehören Sägewerke, Baumaschinenhersteller sowie Dienstleister aus bauaffinen Branchen wie zum Beispiel Gebäude-Energieberater, Statiker, Softwareentwickler, Vermessungsingenieure und Medienvertreter dem holzwirtschaftlichen Interessenverbund an. Das gemeinsame Ziel heißt Holzbau komplett: von der Beratung über die Planung und Vorfertigung bis zur bezugsbereiten Ausführung von Wohnhäusern, Büro-, Gewerbe- und Zweckbauten in allen erdenklichen Formen und Größen.

Einen Namen macht man sich durch Leistung! Nach dieser Maxime entwickelt das Medienbüro TEXTIFY.de Pressemitteilungen, Anwendungsberichte und Objektreportagen über erklärungsbedürftige Produkte, Unternehmen und Verbände. Namhafte Hersteller, versierte Handwerksbetriebe und spezialisierte Zulieferfirmen vorwiegend aus der Bauwirtschaft vertrauen uns die Außendarstellung ihrer Marken und Innovationen an. Die vorstehende Medieninformation haben wir für einen unserer Auftraggeber konzipiert, verfasst und bebildert. Insofern bitten wir um freundliche Beachtung und Nutzung des zur Veröffentlichung freigegebenen Materials. Redaktionsanfragen und Publikationsbelege erreichen uns per E-Mail an info@textify.de oder per Post an Medienbüro TEXTIFY.de, Box 18 52, 53588 Bad Honnef. Ihr Ansprechpartner: Achim Zielke M.A. (abp)

Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Einen Namen macht man sich durch Leistung! Nach dieser Maxime entwickelt das Medienbüro TEXTIFY.de Pressemitteilungen, Anwendungsberichte und Objektreportagen über erklärungsbedürftige Produkte, Unternehmen und Verbände. Namhafte Hersteller, versierte Handwerksbetriebe und spezialisierte Zulieferfirmen vorwiegend aus der Bauwirtschaft vertrauen uns die Außendarstellung ihrer Marken und Innovationen an. Die vorstehende Medieninformation haben wir für einen unserer Auftraggeber konzipiert, verfasst und bebildert. Insofern bitten wir um freundliche Beachtung und Nutzung des zur Veröffentlichung freigegebenen Materials. Redaktionsanfragen und Publikationsbelege erreichen uns per E-Mail an info(at)textify.de oder per Post an Medienbüro TEXTIFY.de, Box 18 52, 53588 Bad Honnef. Ihr Ansprechpartner: Achim Zielke M.A. (abp)



drucken  als PDF  an Freund senden  Wohnen der Zukunft - Grundsteinlegung für generationenübergreifende VivaCity Adlershof (FOTO) Heinz von Heiden greift Verein zur Unterstützung krebskranker Kinder e.V. unter die Arme
Bereitgestellt von Benutzer: PresseBox
Datum: 31.05.2016 - 14:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1362865
Anzahl Zeichen: 7393

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Ostfildern



Kategorie:

Bau & Immobilien



Diese Pressemitteilung wurde bisher 348 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Holzbauverbände gegen betriebliche Zwangszertifizierung"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Medienbuero TEXTIFY.de (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Gütesicherung durch Normung ...

Zwei Tagungen in Berlin, die für den Tragwerksbau mit Nagelplattenbindern und den Einsatz des Holzverbindungsmittels Nagelplatte von Bedeutung sind: Am 12. September ging es beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) unter anderem um den Entwurf ...

Raumgewinn und viel mehr Licht ...

Das in Brandenburg beheimatete DHV-Mitgliedsunternehmen Hüls-Ingenieure hat in enger Zusammenarbeit mit HS-Architekten Hirschmüller Schindele in Berlin einen ganz besonderen Erweiterungsanbau geschaffen: Die ausgeklügelte Holzkonstruktion besticht ...

Zu OPITZ auf die EASTWOOD! ...

Am 22. und 23. September findet in Leipzig die Messe EASTWOOD statt. Dort trifft sich die Holzbaubranche, um hochkarätige Vorträge zu zukunftsweisenden Bauthemen zu hören, über die neusten Entwicklungen auf den Holzmärkten zu sprechen, den eigen ...

Alle Meldungen von Medienbuero TEXTIFY.de


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z