Ifo Wirtschaftsklima-Index: Europäisches Wachstum liegt hinter der Weltwirtschaft zurück
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Nach Regionen aufgeschlüsselt ist der stärkste Rückgang des Klimaindikators in Asien zu verzeichnen. Er spiegelt vor allem die Abkühlung der überhitzten Konjunktur in China wider. In Japan dagegen hat die wirtschaftliche Erholung offenbar endgültig Fuss gefasst. Der Rückgang des Klimaindikators in Nordamerika resultiert ausschliesslich aus den weniger optimistischen Erwartungen für die nächsten sechs Monate in den USA, während sich die Urteile zur aktuellen Lage gegenüber der April-Umfrage deutlich verbesserten. In Westeuropa hat der Klimaindikator das Niveau der anderen Weltregionen noch nicht erreicht; es mehren sich jedoch die Anzeichen für eine leichte Beschleunigung des bisher noch moderaten Wachstums. Sehr positiv eingeschätzt wird die Wirtschaftslage in Irland, Spanien und Finnland. Griechenland, Belgien, Österreich und insbesondere auch Frankreich konnten ihre wirtschaftliche Lage gegenüber der letzten Umfrage vom April 2004 verbessern. Schlechter als der europäische Durchschnitt stehen die Niederlande, Portugal und Italien dar. Auch Deutschland gehört zu dieser Verlierergruppe.
Wirtschaftsexperten sehen zwar den positiven Trend auch für Europa, weisen aber darauf hin, dass die Kennziffern für Europa deutlich unter den Kennziffern für die gesamte Weltwirtschaft liegen. "Sowohl in Nordamerika wie auch in Asien sehen wir im Moment einen Rückgang bei der Einschätzung der Lage und der Erwartungen. Der europäische Aufwärtstrend, der im Vergleich dazu noch viel jünger und schwächer ist, kann leicht ins Stolpern geraten. Gerade für Deutschland ist die Abhängigkeit von den Exporten entscheidend. Setzt die Konjunktur mangels einer wachsenden Binnennachfrage ausschliesslich auf den Export auf, ist sie sehr fragil", so Michael Müller, Geschäftsführer der a & o aftersales & onsite services GmbH http://www.ao-services.de in Neuss und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmwonline.de
Der Unsicherheitsfaktor Ölpreis und die Dynamik der chinesischen Wirtschaft könnten die Exportaussichten stark beeinflussen. "Es ist zwar absolut richtig, den Boom in Asien zu nutzen, aber das darf nicht die einzige Lokomotive für unsere Wirtschaft sein. Die deutschen Unternehmen müssen noch viel aktiver in Osteuropa und im Baltikum werden, um hier einen zweiten, starken Exportmarkt aufzubauen", mahnt Müller. Was die Binnennachfrage angeht, so hegt der Neusser Unternehmer derzeit nicht viele Hoffnungen. Angesichts der Diskussionen um Hartz IV sei kaum damit zu rechnen, dass in den nächsten zwölf Monaten der private Konsum in Deutschland ansteigt. Das günstige Klima müsse für Exporte genutzt werden, um in Deutschland den Arbeitsmarkt positiv anzuschieben, rät Müller. Die steigende Nachfrage der privaten Haushalte würde dann mit einer zeitlichen Verzögerung einsetzen.
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Datum: 13.08.2004 - 09:25 Uhr
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