Neue Westfälische (Bielefeld): NRW will Raser ins Gefängnis bringen
Nur Kontrollen helfen weiter
Carolin Nieder-Entgelmeier
ID: 1376777
durch Köln. Einer der beiden verliert bei Tempo 100 die Kontrolle
über seinen Wagen. Eine 19-jährige Fahrradfahrerin wird bei diesem
illegalen Autorennen verletzt. Sie stirbt drei Tage später im
Krankenhaus. Ein Jahr später müssen sich die Fahrer vor Gericht
verantworten und werden wegen fahrlässiger Tötung zu
Bewährungsstrafen verurteilt. Das Landgericht kann den beiden die
Teilnahme an einem illegalen Autorennen nicht nachweisen, es ist
lediglich von einem spontanen Kräftemessen die Rede. Grundsätzlich
ist keine Strafe in der Lage, den Verlust des 19-jährigen Opfers in
irgendeiner Weise zu kompensieren. Doch die Bewährungsstrafen in
diesem Prozess sind auch für Unbeteiligte kaum zu ertragen. Deutlich
macht der Prozess zudem, wie wenig Handhabe die Justiz hat, wenn sich
Raser Rennen liefern, ihnen aber nicht zweifelsfrei eine Verabredung
zum Rennen nachgewiesen werden kann. Dabei spielen die Teilnehmer
illegaler Autorennen immer mit dem Leben Unbeteiligter, egal ob sie
das lange geplant oder sich spontan an der roten Ampel dazu
entschieden haben. Sie tragen die Schuld am Tod Unbeteiligter, wie
der 19-jährigen Fahrradfahrerin aus Köln. Aus diesem Grund sind
Haftstrafen, die nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt werden können,
überfällig. Im Zusammenspiel mit Führerschein- und Fahrzeugentzug
schrecken Haftstrafen ab. Doch verschärfte Gesetze können ihre
Wirkung nur dann entfalten, wenn im Straßenverkehr mehr kontrolliert
wird. Stationäre Geschwindigkeitsmesser, die Kommunen vor allem Geld
einbringen, stoppen Raser nicht. Erst wenn Raser befürchten müssen,
zu jederzeit und an jedem Ort von der Polizei kontrolliert zu werden,
steigt die Chance, dass sie sich an die Regeln halten.
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Datum: 05.07.2016 - 19:00 Uhr
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