Weihnachtsgeschäft oder Wachstumsflaute: Mobilfunk in der Bedrängnis
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Die CapGemini-Studie "Recharging Mobile Innovation" bietet nach Feststellung von Omar Khorshed, Vorstandsvorsitzender der Düsseldorfer acoreus AG http://www.acoreus.de, zwar keine grundlegend neuen Erkenntnisse, aber bringt einige Marktbeobachtungen auf den Punkt: "Der Preis für das mobile Telefonieren und die Netzabdeckung, das sind für die Anwender die wichtigsten Kriterien. Erstaunlich ist, dass das nach rund zwölf Jahren GSM immer noch Themen sind. Es zeigt sich, dass von vielen die Tarife als zu hoch empfunden werden, und dass auch die Qualität und Verfügbarkeit der Netze häufig nicht befriedigend sind".
Letzteres, so Khorshed, sei auch ein Ergebnis der Sparpolitik, die die Netzbetreiber in den vergangenen drei Jahren beim GSM-Netzausbau betrieben hätten. Die Netzkapazitäten seien daher nicht mehr so üppig erweitert worden wie noch in den neunziger Jahren. Das Thema der Preise für Mobilfunkgespräche in Deutschland ist seit einiger Zeit in Diskussion, bis hin zu Regulierungskreisen. Auch im europäischen Vergleich gehören die mobilen Gesprächsminuten zu den teuersten. Tatsächlich sind neben den Verbindungspreisen für die Hauptverkehrszeit auch die in den Mobilfunknetzen terminierenden Telefongespräche neben dem Geschäft mit den SMS die "Cash Cow" der Netzbetreiber. Sie stehen vor dem Dilemma, dass neue Dienste wie WAP, GPRS und MMS sich nicht durchsetzen, nicht zum Massengeschäft entwickeln und somit Investitionen in neue Netztechnik fragwürdig ist. Also muss die installierte GSM-Infrastruktur weiter Profite abwerfen und die Preise werden von allen vier Netzbetreibern in Deutschland gleichermassen hochgehalten.
Bezeichnend ist aktuell der Hinweis von Bergheim, dass die jahrelang grosszügig gehandhabte Subventionierung von Handypreisen bei gleichzeitigem Abschluss eines Vertrages bald enden werde. Natürlich nicht vor dem Weihnachtsgeschäft, denn das fiele dann ins Wasser. Lieber deutet Bergheim dezent an, dass sie vielleicht bald danach ende. Ein Wink mit dem Zaunpfahl an die Kunden, schnell noch bis Jahresende einen neuen Vertrag abzuschliessen. Wenn die Subventionspolitik deutlich reduziert wird, kommen wiederum die Hardwarehersteller in Bedrängnis. Auch Khorshed erwartet, dass bei höheren Einstandspreisen der Trend eher zu preisgünstigen Modellen geht. "Die Innovationszyklen der Handy-Hersteller sind im Grunde auch viel zu kurz. In keinem anderem Technologie-Bereich werden mit einer solchen Schlagzahl neue Modellserien entwickelt und auf den Markt gebracht. Das wird früher oder später vom Markt auf ein normales Mass zurückgedreht werden", so Khorshed. Er empfiehlt der Mobilfunk-Branche, sich noch einmal die Ergebnisse der CapGemini-Studie anzusehen: "Die Punkte ‚Einfachheit der Angebote’ und ‚einfaches Bezahlen und leichte Kostenkontrolle’ gehören für die Anwender zu den wichtigsten Kriterien. Aber genau diese werden von der Branche völlig unterschätzt. Niemand möchte komplizierte Dienste, unübersichtliche Tarife und aufwändige Zahlungsmethoden. Weiteres Marktwachstum wird nur darüber erreicht, dass Mobilfunk einfach und günstig wird und genau auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Anwender zielt".
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Datum: 29.10.2004 - 16:07 Uhr
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