Neue Westfälische (Bielefeld): NS-Raubkunst in der Oetker-Kunstsammlung
Endlich mehr Offenheit
Stefan Brams
ID: 1417315
schmerzhaft sein. Das gilt für Privatpersonen genauso wie für
Unternehmen. Das Familienunternehmen Dr. Oetker hat sehr lange
gebraucht, sich seiner NS-Vergangenheit zu stellen. Erst im Jahr
2008, also nach dem Tod Rudolf-August Oetkers, erteilte es Forschern
den Auftrag dazu. 2013 erschien das Buch "Dr. Oetker und der
Nationalsozialismus - Geschichte eines Familienunternehmens 1933 -
1945." Ein Werk, das offenkundig auch befreiend gewirkt hat auf
Familie und Unternehmen, denn sie haben im Anschluss daran Fachleuten
auch den Auftrag erteilt, die Kunstsammlung des Hauses, die mehrere
Hundert Gemälde und zudem Glas, Silber und Porzellan umfasst, auf
mögliche NS-Raubkunst untersuchen zu lassen. Nicht erst nach dem Fall
Gurlitt, eine kluge Entscheidung, denn Rudolf-August Oetker baute
seine Sammlung ab den 50er-Jahren auf, und Caroline Oetker, Ehefrau
des Firmengründers, kaufte bereits in den 30er-Jahren Kunst, so dass
die Wahrscheinlichkeit, dass NS-Raubkunst sich in der Sammlung
befinden könnte, groß war. Wie richtig die Entscheidung ist, endlich
reinen Tisch zu machen, zeigen die vier nun als NS-Raubkunst
identifizierten Werke, die zurückgegeben werden sollen. Dass das Haus
allerdings noch 2006 das Ansinnen der Erben Leo Bendels abwies, das
Bild der "Der Hexenmeister" zurückzugeben, wirft ein dunkles
Schlaglicht auf Rudolf-August Oetker, der nicht bereit war, sich
kritisch seiner Vergangenheit zu stellen. Gut, dass seine Erben es
nun sind.
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Datum: 26.10.2016 - 20:00 Uhr
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