KBV will Prävention und Ärztenachwuchs fördern / Müller: Durchbruch bei Verhandlungen sichert hausärztliche Versorgung
ID: 142711
Auch zur elektronischen Gesundheitskarte positionierte sich Müller: "Die Online-Anbindung der Praxen kann eventuell auch ausschließlich über die Kartenlesegeräte erfolgen, ähnlich wie bei den EC-Kartenterminals. Dann wären die gesamten, auf dem PC einer Praxis gespeicherten sensiblen Patientendaten vollständig abgekoppelt." Denkbar wäre auch, so der KBV-Vorstand, den Zuzahlungsstatus des Versicherten und die Zahlung der Praxisgebühr auf der elektronischen Gesundheitskarte zu vermerken. Auf diese Weise ließe sich auch Bürokratie abbauen, da Quittungen entfielen.
Um die Akzeptanz der Krebsfrüherkennung bei den Versicherten zu steigern, will die KBV eine Initiative zur Förderung der Prävention starten. So will sie etwa ein modifiziertes Einladungsverfahren entwickeln. Des Weiteren hat die KBV sich erfolgreich um eine Teilnahme an der Europäischen Partnerschaft für Maßnahmen zur Krebsbekämpfung beworben, berichtete Müller. "Damit werden Patienten in ganz Europa von unserem Know-how profitieren", sagte er.
Erfreut zeigte sich der KBV-Vorstand über die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung angekündigte Neuordnung der Arzneimittelversorgung. "Der Vertragsarzt ist zukünftig grundsätzlich nur noch für die indikationsgerechte Auswahl des Wirkstoffes und der Verordnungsmenge verantwortlich, eine Preis- und Kostenverantwortung besteht nicht mehr", beschrieb Müller die Forderungen der KBV. Außerdem fordert diese eine Minderung des Mehrwertsteuersatzes für Arzneimittel um die Hälfte.
Als problematisch beurteilte er den Stand der Dinge bei der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV). Nach wie vor gebe es keine flächendeckenden und keine ausreichenden Versorgungsstrukturen: "Die von den Krankenkassen für SAPV gebuchten Ausgaben betrugen für das erste Halbjahr 2009 3,5 Millionen Euro. Eingeplant hatte die Regierung 240 Millionen Euro für 2009!" Als Grund für dieses Defizit nannte Müller die wettbewerbliche Ausrichtung des entsprechenden Gesetzes. Dies sei ein schwerer Konstruktionsfehler. Die KBV werde deshalb weiter im Sinne der Versicherten auf eine Regelung im Kollektivvertrag dringen, so der KBV-Vorstand.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV):
Die KBV vertritt die politischen Interessen der rund 149.900 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten auf Bundesebene. Sie ist der Dachverband der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), die die ambulante medizinische Versorgung für 70 Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland sicherstellen. Die KBV schließt mit den gesetzlichen Krankenkassen und anderen Sozialversicherungsträgern Vereinbarungen, beispielsweise zur Honorierung der Ärzte und zum Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen. Die KVen und die KBV sind als Einrichtung der ärztlichen Selbstverwaltung Körperschaften des öffentlichen Rechts. Mehr Informationen im Internet unter: www.kbv.de.
Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
Dr. Roland Stahl
Herbert-Lewin-Platz 2
10623
Berlin
presse(at)kbv.de
030 / 4005-2201
http://www.kbv.de
Datum: 04.12.2009 - 13:50 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 142711
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Dr. Roland Stahl
Stadt:
Berlin
Telefon: 030 / 4005-2201
Kategorie:
Gesundheitswesen - Medizin
Meldungsart:
Anmerkungen:
Diese Pressemitteilung wurde bisher 230 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"KBV will Prävention und Ärztenachwuchs fördern / Müller: Durchbruch bei Verhandlungen sichert hausärztliche Versorgung
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Kassenärztliche Bundesvereinigung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).