VW erhöhte Gewinn für 2016 mit Bilanztricks / Der Konzern hat einen höheren Anteil der Entwicklungsausgaben aktiviert
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Müller Mitte März für das Problemjahr 2016 verkündete, beruht zum
Teil auf einem Bilanztrick, durch den künftige Gewinne vorgezogen
werden. Wie das Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am Freitag
erscheinenden Ausgabe berichtet, geht es dabei um die so genannte
Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungsausgaben. Unternehmen
können einen Teil dieser F+E-Ausgaben in dem Jahr, in dem sie
anfallen, als "immaterielles Vermögen" verbuchen und dadurch den
Gewinn erhöhen. In den Folgejahren werden die Aufwendungen dann
abgeschrieben und mindern die Erträge.
Volkswagen hatte laut BILANZ schon 2015 nach dem Auffliegen des
Dieselbetrugs weitgehend unbeachtet die Aktivierungsquote von 35,1
auf 36,9 Prozent der F+E-Ausgaben gesteigert. 2016 erhöhte der
Konzern dann gleich auf 42,1 Prozent, wie der Zahlenteil des
Geschäftsberichts zeigt. In der Gewinn- und Verlustrechnung für 2016
wird aus diesem schlichten Buchungsvorgang ein Plus von immerhin 700
Millionen Euro. Ein VW-Sprecher erklärte die höhere Aktivierung mit
"zahlreichen neuen Produktanläufen". Dann würden jeweils die dafür
aufgewandten Kosten aktiviert.
Auf der Bilanzpressekonferenz hatte Konzernchef Müller einen
Gesamtgewinn von 5,4 Milliarden Euro verkündet. Dass Volkswagen trotz
der hohen Rückstellungen für Strafzahlungen und
Schadenersatzansprüche ein so stattliches Ergebnis erwirtschaften
konnte, galt Investoren und Publikum als Ausweis der ungebrochenen
wirtschaftlichen Kraft des Autokonzerns, der angesichts der
unübersehbar hohen Folgekosten des Abgasbetrugs um Vertrauen werben
muss.
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Datum: 29.03.2017 - 11:35 Uhr
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