neues deutschland: Deutsche Debatte zum Türkeireferendum kommentiert: Erst einmal Fragen stellen
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Ja sagten, den Pass entziehen: Ihre Integration sei gescheitert.
»Bild« wettert: Hier Demokratie schmarotzen, dort Diktatur
installieren - Frechheit! In der CDU dröhnen die Gegner des
»Doppelpasses«. Und selbst der Grüne Cem Özdemir haut in die
Integrationskerbe: Nur Bildung könne die AKP in Deutschland
schwächen. Was aber sagt das Referendum über Integration? Zeugt nicht
die geringe Wahlbeteiligung auch von Angekommensein? War nicht das Ja
hierzulande schwächer als in der Nachbarschaft? Stimmt das Bild von
den Ja-Sagern als ungebildeten Hinterwäldlern? Warum war dann das
Ergebnis in Stuttgart, bisher das Musterbeispiel für Integration,
klarer als etwa in Berlin mit seinen notorischen Horrorszenarien
sogenannter Integrationsverweigerung? Und ist nicht umgekehrt das
Referendum auch ein Ergebnis dessen, was hierzulande als
»Integration« praktiziert wurde? Über Jahrzehnte tat man, als seien
die Türkischstämmigen gar nicht da. Und als das irgendwann gar zu
lächerlich wurde, baute man als Ansprechpartner oft gerade die
Organisationen mit auf, die nun für das Ja mobilisierten - während
man linke Exilanten in türkischem Auftrag verfolgte. Warum gibt es
denn noch immer keine geregelte Imamausbildung? Warum sind viele
Moscheen von Ankara abhängig? Wer nun nur sein Süppchen kochen will,
hat es leicht. Wer aber nach Antworten sucht, muss erst einmal Fragen
stellen.
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Datum: 18.04.2017 - 17:39 Uhr
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