neues deutschland: Fusionspläne bei ThyssenKrupp kommentiert: Stahlharte Patrioten
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die Montanmitbestimmung in das UNESCO-Weltkulturerbe aufzunehmen,
ging es dem SPD-Mann nicht etwa darum, diesen historischen Erfolg der
Arbeiterbewegung ins Museum abzuschieben. Nein, er dachte, mit Blick
auf die Fusionspläne bei ThyssenKrupp die paritätische Besetzung des
Aufsichtsrates zwischen Kapital und Arbeit stärken zu können. Es ist
ein neues Beispiel der Hilflosigkeit deutscher Politiker, wenn mehr
oder weniger traditionsreiche Großunternehmen umgekrempelt,
zerschlagen oder in die Insolvenz geschickt werden. Gewaltig sind
meist nur die Worte - eine staatliche Industriepolitik wie in
Frankreich ist den besonders marktgläubigen Deutschen zuwider.
Geradezu hilflos erscheinen dann auch die patriotischen Appelle. So
wurde die Schaffung einer Deutschen Stahl AG ins Gespräch gebracht -
dumm nur, dass die profitableren deutschen Konkurrenten dies für eine
Schnapsidee halten. Und die Forderung, ein Gemeinschaftsunternehmen
von ThyssenKrupp-Tata vom Ruhrpott aus zu leiten, ist wenig sozial:
Sollen Werke in anderen EU-Ländern bluten? Standortnationalismus löst
nicht das zentrale Problem der riesigen Stahlüberkapazitäten, das im
Kapitalismus nach Markbereinigung ruft. Einzige Alternative wäre eine
europäische Lösung, die Interessen verschiedener Länder austariert -
und vor allem nicht die Beschäftigten zum Spielball von
Entscheidungen der Konzernchefs macht.
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Datum: 20.09.2017 - 17:49 Uhr
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