NOZ: Familiennachzug aus Griechenland geht wieder schneller
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schneller
Immer noch warten 4500 Angehörige von Flüchtlingen auf Einreise -
Linke kritisiert Bundesregierung
Osnabrück. Der lange stockende Familiennachzug von Flüchtlingen,
die in Griechenland gestrandet sind, geht inzwischen schneller. Im
November wurden 558 Angehörige von in Deutschland lebenden
Flüchtlingen von dort geholt. Das war der höchste Monatswert in
diesem Jahr, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine
Kleine Anfrage der Linken zur Asylstatistik hervorgeht. Das Papier
liegt der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) vor. Die
Überstellungszahlen von Griechenland nach Deutschland konnten "in den
vergangenen Monaten sukzessive erheblich erhöht werden", schreibt die
Regierung. Im September und Oktober waren es jeweils unter 270
Menschen gewesen, im Sommer nur 80 bis 130 Flüchtlinge monatlich. Das
Innenministerium hatte dies mit begrenzten Kapazitäten und dem
logistischen Aufwand begründet.
Nun zeigen die Zahlen nach oben. In den ersten drei Quartalen 2017
gab es insgesamt 1885 Familienzusammenführungen aus Griechenland. Das
ist deutlich mehr als im gesamten Jahr 2016 mit 739 Überstellungen.
Seit Monaten gibt es Ärger um den Familiennachzug im Rahmen der
Dublin-Verordnung. Sie regelt: Wenn ein Mitglied der Familie in
Deutschland einen Asylantrag gestellt oder einen Schutzstatus
erhalten hat, liegt die Zuständigkeit für weitere Anträge enger
Familienangehöriger ebenso bei Deutschland. Der Nachzug muss
eigentlich spätestens innerhalb von sechs Monaten erfolgen. Doch in
Griechenland warten nach Angaben der griechischen Behörden noch rund
4500 Familienangehörige mit einer Zusage auf ihre Überstellung nach
Deutschland. Darunter sind syrische, aber auch afghanische und
irakische Flüchtlinge.
Bei dieser Art von Familienzusammenführung geht es nicht um den
Familiennachzug aus den Herkunftsländern wie etwa Syrien, der für
Flüchtlinge mit eingeschränktem (subsidiärem) Schutz noch bis März
2018 ausgesetzt ist. Die innenpolitische Sprecherin der Linken, Ulla
Jelpke, übte in diesem Zusammenhang ganz grundsätzlich Kritik am
Dublin-System: "Die Menschen sollen dort um Schutz nachsuchen können,
wo Verwandte von ihnen leben oder in Ländern, deren Sprache sie
vielleicht sprechen." Das würde viel Bürokratie sparen und die
Integration erheblich erleichtern.
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Datum: 16.12.2017 - 07:00 Uhr
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