Greenpeace verklagt Thüringer Sauenbetrieb/ Gut Thiemendorf verstößt erneut gegen Tierschutzgesetz
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Greenpeace bei der Staatsanwaltschaft Gera Strafanzeige gegen die
Heideland Gutsverwaltungs GmbH & Co. KG erstattet, die den
landwirtschaftlichen Betrieb Gut Thiemendorf betreibt. Aktuelle Fotos
aus den Stallungen belegen, dass die Betreiber die Tiere in viel zu
engen Kastenständen halten. Dies verstößt gegen die
Nutztierhaltungsverordnung und das Tierschutzgesetz. Die Stände sind
so eng, dass sich die Tiere nicht ungehindert ausstrecken können.
Heideland hält auf Gut Thiemendorf rund 9000 Sauen. Das Unternehmen
steht wegen zahlreicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und die
Nutztierhaltungsverordnung bereits seit dem Jahr 2013 öffentlich in
der Kritik. "Thüringens Behörden versagen bei der
Tierschutzkontrolle. Die zuständigen Veterinäre schauen offenbar weg
und lassen skrupellose Schweinehalter gewähren", sagt Stephanie Töwe,
Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. "Betriebe mit Kastenständen
müssen stärker kontrolliert und Verstöße gegen die sowieso schwache
Nutztierhaltungsverordnung endlich geahndet werden."
Die qualvollen Bedingungen in der Sauenhaltung auf Gut Thiemendorf
hätten längst mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom
November 2016 behoben werden müssen, indem beispielsweise weniger
Tiere eingestallt und nur jeder zweite Kastenstand belegt worden
wäre. Damals hatte das Bundesverwaltungsgericht ein Urteil des
Oberverwaltungsgerichts Magdeburg aus dem Jahr 2015 bestätigt, das
die Haltung von Sauen in Kastenständen neu regelt. Danach muss es
jedem Schwein möglich sein, jederzeit ungehindert in Seitenlage mit
ausgestreckten Gliedmaßen zu ruhen. Unzulässig sind insbesondere
Boxen, in denen die Schweine ihre Gliedmaßen in benachbarte belegte
Kastenstände hineinstrecken müssen. Aus Kostengründen setzen viele
Betriebe das Urteil jedoch nicht um.
Gut Thiemendorf könnte Schweinefleisch an Lidl und Aldi liefern
Die Fotos aus dem November 2017 zeigen zudem miserable hygienische
Bedingungen im Stall. Die Schweine sind zum Teil stark mit Kot
verschmutzt. Illegale Zustände in der Sauenhaltung auf Gut
Thiemendorf dokumentierten Tierschützer erstmals im Jahr 2013. Im
Jahr 2014 durchsuchte das Landeskriminalamt aufgrund einer Anzeige
wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz den Betrieb. Elf Sauen
mussten von Veterinären notgetötet werden, 24 Tierkadaver wurden von
den Beamten beschlagnahmt. 2016 wurden erneut Vorwürfe wegen
Tierquälerei laut. Daraufhin zeigte der Betrieb sich selbst an. Die
jüngsten Bilder belegen, dass sich offenbar bis heute nichts geändert
hat. Heideland betreibt insgesamt fünf Standorte mit
unterschiedlichen Schwerpunkten von der Ferkelaufzucht bis zur
Schweinemast. Er beliefert unter anderem Deutschlands größten
Schlachter Tönnies, der für Aldi und Lidl Schweinefleisch produziert.
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Datum: 18.12.2017 - 08:00 Uhr
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