NOZ: Menschenrechtlerin Ates: Einstellung der Ermittlungen gegen Ditib-Imame ist ein Skandal
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der Ermittlungen gegen Ditib-Imame ist ein Skandal
Anwältin unterstellt politisches Interesse und warnt vor weiterer
Kooperation
Osnabrück. Die Berliner Anwältin Seyran Ates bezeichnet es als
"Skandal", dass die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen gegen
Ditib-Imame wegen Spitzelvorwürfen eingestellt hat. "Man muss es in
aller Deutlichkeit als Schweinerei bezeichnen", sagte die
Menschenrechtlerin im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Dienstag). Deutschland und die Justiz hätten versagt. "Und ich
unterstelle, dass hier auch politische Interessen eine Rolle gespielt
haben." Man habe die Augen zu und die Tür aufgemacht, um sich mit der
Türkei gut zu stellen. "Dabei sind ganz viele Menschen von diesen
Spitzeleien betroffen."
Dass Ditib immer noch mit staatlichen Vertretern am
Verhandlungstisch sitze, etwa als Ansprechpartner für
Religionsunterricht und Lehrstühle an Universitäten, sei
unverantwortlich, kritisierte Ates. Ditib sei keine
Interessenvertretung der Muslime in Deutschland, sondern eine
Vertretung des türkischen Staates.
Die Rechtsanwältin bezweifelt zudem, dass die Verbände den
Großteil der Muslime in Deutschland vertreten. "Viele Muslime wissen
gar nichts von den Verbänden", sagte Ates. "Deren Macht besteht
vielmehr darin, dass sie laut und teilweise aggressiv sind und dass
sie aus dem Ausland finanziert werden." Die Organisationen müssten
nun endlich anhand von Mitgliederzahlen belegen, wen sie eigentlich
verträten.
Ates engagiert sich für einen liberalen Islam. Die
deutsch-türkische Anwältin war Mitglied der Deutschen Islamkonferenz
und hat in diesem Jahr in Berlin eine Moschee gegründet, in der
Männer und Frauen unterschiedlicher muslimischer Glaubensrichtungen
miteinander beten können.
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Datum: 19.12.2017 - 05:00 Uhr
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