NOZ: Bischof Bode regt Debatteüber Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen an
ID: 1568260
gleichgeschlechtlicher Beziehungen an
DBK-Vize für Diskussion über das Sündenverständnis - Laien fordern
Taten ein
Osnabrück. Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz (DBK), Franz-Josef Bode, regt eine neue Diskussion
über die Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen an. In einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte Bode:
"Ich meine, wir müssen in der Kirche ausführlicher darüber
diskutieren. Schweigen und Tabuisieren führt nicht weiter und
verunsichert." Bode sagte: "Man kann zum Beispiel über eine Segnung
nachdenken - die nicht zu verwechseln ist mit einer Trauung." Auch
wenn sich die Ehe für alle vom Eheverständnis der Kirche
unterscheide, sei sie nun politische Realität. "Wir müssen uns daher
fragen, wie wir denjenigen begegnen, die diese Verbindung eingehen,
und die sich ja zum Teil auch in der Kirche engagieren. Wie begleiten
wir sie pastoral und liturgisch? Wie werden wir ihnen gerecht?"
Bode gab zu bedenken, dass homosexuelle Beziehungen in der Kirche
oft zuerst als schwere Sünde eingeordnet würden. "Wir müssen darüber
nachdenken, wie wir eine Beziehung zwischen zwei
gleichgeschlechtlichen Menschen differenziert bewerten", sagte Bode.
"Ist da nicht so viel Positives, Gutes und Richtiges, dass wir dem
gerechter werden müssen?"
Die katholische Laienorganisation "Wir sind Kirche" sprach sich in
der "NOZ" für eine Segnung aus. "Wenn Autos und wer weiß noch alles
gesegnet werden, darf die Kirche gleichgeschlechtlichen Paaren den
Segen nicht verweigern", sagte Sprecher Christian Weisner. "Ich
denke, dass es zum Glück auch Priester gibt, die
gleichgeschlechtliche Paare zumindest im kleinen Kreis und ohne
mediale Aufmerksamkeit segnen. Und das ist gut so."
Die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche forderte die
katholischen Bischöfe zu einer wertschätzenden theologischen Debatte
über die Segnung lesbischer und schwuler Paare im Gottesdienst auf.
Der Sprecher der Arbeitsgruppe, Markus Gutfleisch, sagte der "NOZ":
"Die deutschsprachigen Bischöfe der letzten Familiensynode haben 2015
Homosexuelle um Entschuldigung für harte und unbarmherzige Haltungen
der Kirche gebeten. Dieser Entschuldigung müssen jetzt Taten folgen".
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Stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz fordert mehr
Beschäftigung mit Diakonat der Frau
Osnabrücker Bischof Bode: "Man sollte nicht nur von der Tradition
ausgehen"
Osnabrück. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode spricht sich
für eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Diakonat der Frau aus.
In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch)
sagte er: "Ich glaube, dass sich die Bischofskonferenz noch stärker
mit diesem Thema beschäftigen muss." 2016 hatte sich eine Kommission
im Vatikan des Themas angenommen. Bode gibt dazu zu bedenken: "Die
Frage ist komplexer als man meint." Man könne das Diakonat für Männer
nicht einfach auf Frauen übertragen. In der katholischen Kirche
werden Diakone geweiht und haben dadurch weitergehende Befugnisse.
Die Weihe ist grundsätzlich Männern vorbehalten.
Außerdem erforsche die Kommission aktuell sehr stark, wie das
Thema Diakonat der Frau in der Vergangenheit gehandhabt wurde. "Ich
bin aber der Meinung, dass man nicht nur von der Tradition ausgehen
sollte. Wir müssen auch der Tatsache gerecht werden, dass Frauen
heute in hohem Maße verantwortungsvolle Tätigkeiten in der Kirche
übernehmen", sagte Bode. Er wünsche sich dazu ein Gespräch mit
Expertinnen auf diesem Gebiet und den zuständigen Bischöfen in der
Bischofskonferenz - und nach Möglichkeit auch mit der zuständigen
Gruppe in Rom. "Letztlich wird über diese Frage ein Konzil oder eine
Synode entscheiden müssen", sagte Bode, der auch stellvertretender
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist.
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Datum: 10.01.2018 - 05:00 Uhr
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