NOZ: Strittige Migration: Familiennachzug aus Griechenland wieder verlangsamt
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Griechenland wieder verlangsamt
Wegen der Feiertage kamen im Dezember weniger Flüchtlinge
Osnabrück. Der Familiennachzug von Flüchtlingen, die in
Griechenland gestrandet sind, stockt trotz anderslautender Zusagen
der Bundesregierung schon wieder. Zum Jahresende sank die Zahl
deutlich: Im Dezember 2017 wurden 352 Angehörige von in Deutschland
lebenden anerkannten Flüchtlingen aus Griechenland geholt, wie das
Bundesinnenministerium auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Mittwoch) mitteilte. Das ist deutlich weniger als im November, als
es noch 558 Flüchtlinge waren.
Eine Sprecherin des Ministeriums begründete dies gegenüber der
"NOZ" mit fehlenden Kapazitäten wegen Weihnachten und Neujahr: "Der
Rückgang im Dezember lässt sich im Wesentlichen auf zeitweise
rückläufige, vor allem personelle Kapazitäten und eingeschränkte
Transportmöglichkeiten aufgrund der Feiertage in Deutschland und
Griechenland zurückführen."
Seit Monaten gibt es Ärger um den Familiennachzug im Rahmen der
sogenannten Dublin-Verordnung. Danach haben in der EU anerkannte
Flüchtlinge Anspruch darauf, innerhalb von sechs Monaten jene
Angehörigen nachzuholen, die in einem anderen Dublin-Mitgliedsland -
in der Regel Griechenland - untergekommen sind. Die Realität sieht
allerdings anders aus. In den Flüchtlingslagern in Griechenland
sitzen immer noch mehrere tausend Menschen fest, die einen
verbrieften Rechtsanspruch darauf haben, nach Deutschland zu kommen.
Es sind zumeist Syrer, aber zum Beispiel auch Afghanen und Iraker.
Manche warten schon seit mehr als einem Jahr, weil die Behörden die
Reise organisieren müssen und die Logistik nicht klappt. Die
Bundesregierung hatte schon vor Monaten zugesagt, die
Überstellungsfrist von sechs Monaten wieder einzuhalten.
Im Gesamtjahr 2017 kamen nach Ministeriumsangaben 3146 Personen
von Griechenland nach Deutschland. Das ist mehr als vier Mal so viel
wie 2016, als insgesamt 739 Personen aus Griechenland hierher kamen.
Im Sommer wurden nur 80 bis 120 Flüchtlinge monatlich nach
Deutschland gebracht, in den Herbstmonaten stieg die Zahl auf mehr
als 260.
Bei dieser Art von Familienzusammenführung geht es nicht um den
Familiennachzug aus den Herkunftsländern, der für Flüchtlinge mit
eingeschränktem (subsidiärem) Schutz - etwa Bürgerkriegsflüchtlinge -
noch bis März 2018 ausgesetzt ist.
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Datum: 10.01.2018 - 05:00 Uhr
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