Westfalenpost: Nina Grunsky zur Zahl der Organspender
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Organspender hat im vergangenen Jahr in der Bundesrepublik den
tiefsten Stand seit 20 Jahren erreicht. In NRW kamen auf eine Million
Bürger nur 8,2 Organspender - so wenige wie in keinem anderen
Bundesland. Zahlen, die nur zum Teil mit den Skandalen früherer Jahre
zu erklären sind, die Vertrauen zerstört haben. Die Bemühungen, etwas
gegen diesen Vertrauensverlust zu tun, sind allerdings nicht einmal
halbherzig. Seit dem Jahr 2012 gilt hierzulande die so genannte
Entscheidungslösung: Krankenkassen sollen darauf hinwirken, dass
Versicherte zu Lebzeiten eine Entscheidung treffen, ob sie bereit
sind zu spenden oder nicht. Niemand aber ist verpflichtet, diese
Entscheidung abzugeben. Auch ist bei Versicherten bisher kaum der
Eindruck entstanden, von Kassen mit Informationen zur Spende
regelmäßig bedrängt zu werden. Die unangenehme Frage lässt sich also
bequem ausblenden - selbst über den Tod hinaus: Nicht alle Kliniken
besprechen mit Angehörigen von Hirntoten gleichermaßen die
Möglichkeit einer Organspende. Dagegen muss die Politik etwas tun.
Gesundheitsminister Laumann bittet nun immerhin zum Gespräch. Am Ende
aber bleibt vermutlich die Widerspruchslösung die einzig wirksame
Therapie: Wer zu Lebzeiten keinen Einwand erhebt, dem dürfen nach dem
Tod Organe zur Transplantation entnommen werden. Fassen wir uns ein
Herz.
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Datum: 14.01.2018 - 20:41 Uhr
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