Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Papstbesuch in Südamerika

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ID: 1570087
(ots) - Die drei Rucksacktouristen waren 1980 total
schockiert: Am Ende eines langen Abends lagen 150 Pistolen und
Dutzende automatische Waffen auf der Tanzfläche. Die Polizei hatte
gerade die größte Diskothek von Medellin in Kolumbien gestürmt und
alle Besucher durchsucht. Damals begann der Narko-Terror. Heute
befinden sich 43 der 50 gefährlichsten Großstädte der Welt in
Südamerika, in Brasilien gibt es sieben Morde pro Stunde. Polizei und
Justiz sind machtlos. Drogenkartelle, Favela-Gangs und korrupte
Regierungen überziehen den Kontinent mit Gewalt. Politikversagen,
wohin man schaut. Straßenkriege und die Ausrottung der indigenen
Bevölkerung kosten inzwischen mehr Menschenleben als die
Militärdiktaturen in den schlimmen Jahrzehnten davor. Die Narko-Ära
hatte in Medellin ihren Ausgang genommen. Immer neue Drogenwellen in
den USA und Europa schufen einen bis heute unlösbaren Konnex zwischen
Rauschgiftproduzenten, Dealern und Konsumenten in den
Wohlstandszonen. Bis zum 21. Januar wird Papst Franziskus Südamerika
zum sechsten Mal besuchen. Um sein Heimatland Argentinien macht er
erneut einen Bogen. Der frühere Erzbischof von Buenos Aires fürchtet
zu Recht, innenpolitisch vor den Karren falscher Eliten gespannt zu
werden. Franziskus will zeigen, dass es noch eine andere Seite und
Hoffnung für den Kontinent gibt. Diesmal wird er in Chile und Peru
landen, um sich der Urbewohner anzunehmen. Kaum bemerkt von der
weltweiten Öffentlichkeit finden Unrecht und sogar Menschenjagd auf
indigene Völker seit langem statt. Franziskus wird in Chile das
angestammte Gebiet der Mapuche besuchen. Seit der Staatsgründung im
19. Jahrhundert wird diese Volksgruppe systematisch mit Gewalt
zurückgedrängt. Noch heute leben deren Angehörige vernachlässigt am
Rande der Gesellschaft. Ein schwammiges Gesetz zur Landrückgabe nach


dem Ende der Pinochet-Diktatur 1989 hat nichts besser gemacht. Zu
stark sind die Großgrundbesitzer, darunter viele europäische
Auswanderer. Längst führen auch die Ureinwohner Perus und anderer
südamerikanischer Staaten einen Kulturkampf um nachhaltige
Landwirtschaft und gegen Pestizide, Gensaatgut sowie Monokulturen. In
Chile wird der Konflikt zusätzlich aufgeladen durch linksextremen
Terror, der sich am Wochenende mit Brandanschlägen auf katholische
Kirchen in Santiago bemerkbar machte. All das schreckt den Papst, der
viele Jahre in den Löwengruben von Buenos Aires unterwegs war, nicht.
Er schaut auf die Welt weder von links noch von rechts, nicht einmal
ökologisch oder ökonomisch. Er sieht nur den Menschen konsequent an
erster Stelle - bevorzugt aus der Perspektive derer, die ganz unten
stehen.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 15.01.2018 - 21:00 Uhr
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