Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Bitcoin
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vier Namen, die für die derzeit weltweit bekanntesten Kryptowährungen
stehen. Kryptowährungen sind kein Geld, das im Portemonnaie steckt.
Vielmehr handelt es sich um digitales Geld - Geld in Bits und Bytes.
Aber Geld, mit dem man bei einigen Unternehmen sogar etwas bezahlen
kann. Oder mit dem man neuerdings reich werden kann, mit etwas Glück
sogar sehr reich!
Der Bitcoin hat in den vergangenen Monaten für eine Art Goldrausch
gesorgt. Glücksritter auf allen Kontinenten interessieren sich
plötzlich für ihn, nachdem der Wert für einen Bitcoin an der Börse um
mehr als das Tausendfache geklettert ist. Wer vor fünf Jahren 1000
Euro in Bitcoins angelegt hat, ist heute Millionär. Kann man Geld
leichter verdienen?
Doch Vorsicht. Wer über den Kauf von Bitcoins nachdenkt oder seit
kurzem darin bereits investiert ist, dem sollte das Risiko seines
Engagements bewusst sein. Ebenso schnell, wie man zum Millionär wird,
kann man sein Vermögen auch wieder verlieren - das zeigt der Crash
seit Anfang dieser Woche.
Der Hype um den Bitcoin erinnert stark an den Neuen Markt vor etwa
15 Jahren. Auch damals gab es für viele Heißsporne kein Halten mehr.
Aktien kaufen, ein paar Wochen warten und dann mit einem satten
Gewinn wieder verkaufen. Für viele hat es funktioniert - für viele
aber auch nicht. Denn als die Blase platzte, waren tausende Anleger
den Großteil ihres eingesetzten Geldes los, und das Gejammer war
groß. Erleben wir derzeit ein Déjà-vu?
Zweifellos ist Bitcoin ein aufregendes Spekulationsobjekt.
Befürworter gehen davon aus, dass ein Bitcoin gerade auch vor dem
Hintergrund seiner mengenmäßigen Begrenzung auf 21 Millionen Stück
(das ist im Algorithmus so festgelegt) in einigen Jahren ein
Vielfaches seines heutigen Wertes haben könnte. So ist die
Anziehungskraft für Investoren gewaltig - mit zum Teil kuriosen
Ergebnissen. Im Dezember kündigte die Getränkefirma Long Island Iced
Tea an, dass sie ihren Namen in Long Blockchain Corp. ändern werde.
Folge: Der Aktienkurs verdreifachte sich sofort. Aktuell ist ein
Bitcoin etwa 10.000 Euro wert. Bitcoin-Börsenbetreiber Oliver
Flaskämper aus Herford kann sich einen Kurs von 500.000 Euro
vorstellen. Derartige Renditechancen machen schnell leichtsinnig. Die
Krux ist nur: Niemand kann garantieren, dass es immer weiter aufwärts
geht.
Banken, Notenbanken und Regierungen heben mahnend den Finger. In
China wurden Bitcoin-Börsen bereits untersagt. Südkoreas Regierung
überlegt, Bitcoin ganz zu verbieten. Mit dem Argument, es handle sich
nicht um eine Währung, sondern um Spekulation und Glücksspiel. Prompt
geht es an der Bitcoinbörse bergab. Auch Starinvestor Warren Buffett
ist skeptisch. »Ich kann mit annähernder Sicherheit sagen, dass sie
ein böses Ende nehmen werden«, sagte er kürzlich im Sender CNBC.
Damit erhält auch die Illusion einer schönen neuen Währungswelt, die
unabhängig von Inflation und Regierungen sein soll, einen Dämpfer.
Der Bitcoin sollte für Teile der Bevölkerung eine
Alternativwährung sein - auch mit einer gewissen Wertstabilität. Doch
kann er diesem Anspruch gerecht werden? Bei diesen Schwankungen? Bei
dieser Neigung zu Blasen und zum Spekulantentum? Wohl eher nicht. Und
doch gibt es keinen Grund, Bitcoin per Gesetz zu verbieten.
Kryptowährungen sind eine völlig neue Form der Anlage. Wer das Risiko
nicht scheut, soll sein Glück versuchen dürfen - wie im Casino, so
auch an der Bitcoinbörse.
Viel bedeutsamer aber könnte die hinter Bitcoin stehende Technik
des Blockchain sein. Diese dezentrale Datenbankstruktur könnte
künftig Geld, Währungen, Aktien, Immobilien und Kredite enthalten.
Tausch und Überweisung erledigte dann die Blockchain, die damit das
bisher bekannte Bankwesen in ihren Grundfesten erschüttern könnte.
Mit unbekannten Folgen.
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Datum: 17.01.2018 - 21:00 Uhr
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