FAKT: Mehr psychische Erkrankungen nach Kampfeinsätzen

FAKT: Mehr psychische Erkrankungen nach Kampfeinsätzen

ID: 1582124
(ots) -

Sperrfrist: 20.02.2018 05:00
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Folgender Text ist bei exakter Quellenangabe "FAKT" ab sofort zur
Veröffentlichung freigegeben.

Die Zahl der Bundeswehrsoldaten, die nach Einsätzen psychisch
erkranken, nimmt weiter zu. Das ergab eine Anfrage des ARD-Magazins
"FAKT" beim Wehrbeauftragten der Bundesregierung. Demnach stieg die
Gesamtzahl von Bundeswehrangehörigen, bei denen eine psychische
Einsatzerkrankung diagnostiziert wurde, im vergangenen Jahr auf 784
(2016: 751). Darunter seien auch 605 Soldatinnen und Soldaten (2016:
557), die unter einer sogenannten Posttraumatischen
Belastungsstörung, kurz PTBS leiden.

Die Dunkelziffer bei diesen Erkrankungen dürfte allerdings höher
liegen, denn gezählt werden nur die von in Bundeswehreinrichtungen
behandelten Fälle.

In "FAKT" äußert sich auch ein ehemaliger Einsatzsoldat, der erst
nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr erkrankt und im sozialen
Abseits gelandet ist. Der ehemalige Kommunikations- und
Verbindungsoffizier, der in Afghanistan im Einsatz war und an PTBS
erkrankte berichtet, dass er sein Studium nach der Bundeswehrzeit
krankheitsbedingt immer wieder unterbrechen musste und in dieser Zeit
zwischen Jobcenter und Krankenkasse "zerrieben" wurde.

Das Bundesverteidigungsministerium erklärte auf Anfrage von
"FAKT", dass im Zusammenhang mit der Bewältigung von Einsatzfolgen
eine "Zentrale Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle
Einsatzfolgen" eingerichtet werden soll. Allerdings ließ das
Ministerium offen, wann diese Pläne konkret umgesetzt werden sollen.

Der ehemalige Feldwebel Robert Sedlatzek-Müller vom Verein "Combat
Veteran e.V." fordert seit längerem einen offiziellen Veteranenstatus


für ehemalige Einsatzkräfte und will damit mehr gesellschaftliche
Beachtung für die Probleme erhalten. Er beruft sich auf eine
Absichtserklärung der vergangenen Regierung. Noch 2013 hieß es im
Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD: "Die Verantwortung für
unsere Veteranen wollen wir gemeinsam tragen. Dies gilt auch für die
Fürsorge für Verwundete und Versehrte." Passiert sei allerdings nicht
viel, kritisiert Sedlatzek-Müller. Im neuen Koalitionsvertrag sucht
man das Wort "Veteran" sogar vergeblich. "Es wird einfach
ausgesessen, weil es politisch nicht schön ist, der Gesellschaft
aufzuzeigen, wie viele Veteranen in der Obdachlosigkeit oder von
Hartz 4 leben und wie viele in deutschen Gefängnissen einsitzen", so
Sedlatzek-Müller.

Mehr dazu in "FAKT", 20.02.2018 - 21.45 Uhr, im ERSTEN.



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