neues deutschland: Kommentar zu den diplomatischen Folgen des Falls Skripal: Auge um Auge
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Einkehr - nicht in diesem Jahr, nicht in der internationalen Politik:
Just am Karfreitag bestellte Russland die Botschafter mehrerer
Staaten ein, die Ausweisungen von Diplomaten folgte. Dies ist eine
Reaktion auf die Ausweisung russischer Diplomaten. Der wiederum die
vermutete Beteiligung Russlands im Fall Skripal zugrunde liegt. Die
Abfolge sich stetig aufschaukelnder Reaktionen folgt dabei dem
alttestamentarischen Prinzip des Strafens, des »Auge-um-Auge,
Zahn-um-Zahn«.
Erstaunlicherweise wissen die Beteiligten um die Sackgasse, in die
sie sich damit begeben: Die jeweilige Reaktion des Gegenübers wird
stante pede als »unangemessen« bezeichnet, auch wenn sie eine genaue
Spiegelung des eigenen vorherigen Schrittes ist. Nur kommen sie
offenbar nicht aus dieser Logik heraus.
Man muss nicht unbedingt gläubig sein, um an den Ostertagen an
eine andere Möglichkeit, eine andere Logik zu denken - der
neutestamentarischen des »Auch-die-andere-Wange-Hinhaltens«.
Hoffnungsloser Idealismus, nur ein Fügen gegenüber der Gewalt? Es ist
dort auch etwas anderes herauszulesen - zwei zugewandte Wangen
ermöglichen erst den Blick in das Auge des Gegenübers. Und vielleicht
das Erkennen der eigenen Ängste im Blick des anderen.
Wenn nur noch Glauben über vermeintliche Absichten des anderen da
ist - dann dreht sich die Eskalationsspirale weiter. Wissen
übereinander erlangt man nur im Dialog. Aber der erfordert verbale
Abrüstung. Und Besinnung.
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Datum: 30.03.2018 - 17:10 Uhr
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