Atommüll im Zwischenlager Leese: Mehr Problemfässer als bisher bekannt

Atommüll im Zwischenlager Leese: Mehr Problemfässer als bisher bekannt

ID: 1600394
(ots) - Im Zwischenlager für schwach radioaktiven Atommüll
in Leese (Landkreis Nienburg) stehen 442 Fässer, die intensiv
nachbehandelt werden müssen. Das belegt eine bisher unveröffentlichte
Studie im Auftrag des Umweltministeriums, die dem NDR Regionalmagazin
"Hallo Niedersachsen" vorliegt. Bislang hatte das Umweltministerium
dem Landtag gegenüber nur sieben problematische Atomfässer
eingeräumt.

Den Bürgern vor Ort teilte das Ministerium diese Ergebnisse bisher
nicht mit, obwohl die Studie schon seit mehr als einem Jahr vorliegt.
Die Bürger in Leese fühlen sich schlecht informiert. "Freiwillig
rücken die gar nix raus", sagt Henning Breiter von der
Bürgerinitiative Strahlenschutz Leese. Umweltminister Olaf Lies (SPD)
sagte dem NDR hingegen, er gehe, genau wie sein Vorgänger Stefan
Wenzel (Grüne), mit dem Thema "sensibel" und "transparent" um.

In den 1484 Fässern im Landesbesitz lagert schwach radioaktives
Material, etwa aus Röntgenpraxen. Was genau sich in welchem Fass
befindet, ist unklar. Es gibt Fotos von aufgeblähten Fässern mit
hochgewölbtem Deckel und Rostflecken. Wolfgang Schumacher von der
Bürgerinitiative Leese ist besorgt: "Wenn man sich das genauer
angucken würde, was da alles drin ist, dann würde man wahrscheinlich
schon blasser werden." Laut Studie müssen mindestens 442 Fässer, also
jedes dritte Fass, "nachkonditioniert" werden: Einige sollen
getrocknet werden, in anderen müssen hochgiftige Stoffe zusätzlich
verpackt werden.

Das kann vor Ort in Leese nicht geschehen, weil die Lagerhalle
viel zu eng ist. Das Umweltministerium sucht daher derzeit per
Ausschreibung eine Firma, die alle Fässer abtransportiert, untersucht
und endlagerfähig macht. Wohin die Fässer danach kommen, ist unklar:
Der eigentlich dafür vorgesehene Schacht Konrad ist erst 2027 bereit.


Auch in Leese können sie nicht dauerhaft bleiben. Ende 2030 läuft
dort der Pachtvertrag aus.

Hinweis an die Redaktionen:

Verwendung der Meldung frei bei Nennung der Quelle "NDR Hallo
Niedersachsen".

Weitere Informationen unter www.ndr.de/niedersachsen



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Fernsehredaktion "Hallo Niedersachsen"
Tel.:0511 988 - 2410

http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse

Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Diskussion zu Kunststoffsteuer - PlasticsEurope sieht Ressourceneffizienzziele in Gefahr (FOTO) Zählen, was zählt - NABU startet Aktion Insektensommer - Insekten melden vom 1. bis 10. Juni und vom 3. bis 12. August
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 15.04.2018 - 12:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1600394
Anzahl Zeichen: 2658

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hamburg



Kategorie:

Umwelttechnologien



Diese Pressemitteilung wurde bisher 434 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Atommüll im Zwischenlager Leese: Mehr Problemfässer als bisher bekannt"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

NDR Norddeutscher Rundfunk (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Zukunft “KLAR” - Das NDR/BR-Format geht weiter ...

Nach der Pilotphase entwickeln Norddeutscher und Bayerischer Rundfunk das Format “KLAR” weiter. Für 2026 sind weitere Ausgaben von “KLAR” geplant. Die Sendung soll auch in Zukunft Streitfragen aufgreifen, die in der Mitte der Gesellschaft ko ...

Alle Meldungen von NDR Norddeutscher Rundfunk


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z