Medikationswechsel durch Rabattverträge beeinträchtigen die Patientengesundheit

Medikationswechsel durch Rabattverträge beeinträchtigen die Patientengesundheit

ID: 161854

Medikationswechsel durch Rabattverträge beeinträchtigen die Patientengesundheit



(pressrelations) -
Bonn - Das Marktforschungsinstitut IMS Health hat im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) untersucht, ob Arzneimittel-Rabattverträge einen Einfluss auf die Therapiequalität und den Versorgungsalltag von Patienten haben. Primäres Studienziel ist die Analyse, inwieweit es durch die rabattvertragsbedingten Medikationswechsel zu Effekten auf die Compliance (Therapietreue) sowie Wirksamkeit und Nebenwirkungen der Therapie kommt.

Die ersten Ergebnisse der Studie hat der BAH-Vorsitzende Hans-Georg Hoffmann gestern (10.02.2010) im Rahmen eines Gespräches Bundegesundheitsminister Dr. Philipp Rösler vorgestellt. Die Ergebnisse lassen auf Compliance Probleme und eine Beeinträchtigung des Therapieerfolgs durch Rabattverträge schließen. Bei den drei analysierten Therapiegebieten (Lipidsenker, Antidepressiva, Insuline) waren signifikante Veränderungen im Hinblick auf die Compliance und die Verträglichkeit der Präparate nach einem Verordnungswechsel zu beobachten. Dies hatte negativen Einfluss auf die Entwicklung bestimmter medizinisch relevanter Parameter, wie den Blutzucker- und den Cholesterinspiegel. Diese alarmierenden Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Rabattverträge nicht nur ? wie bereits belegt und durch das Bundeskartellamt bestätigt - aus ökonomischer Sicht sondern auch aus medizinischer Sicht bedenkliche Nebenwirkungen haben.

Es wurden Therapiewechsel sowie Patienten- und Arztverhalten am Beispiel der Präparategruppen Lipidsenker, Antidepressiva und Insuline untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse lauten:

Lipidsenker:
  • 12,3% der Patienten werden nach einem rabattvertragsbedingten Präparatewechsel wieder auf das ursprüngliche Produkt umgestellt.
  • Bei Fortsetzung der Simvastatin-Therapie mit einem rabattierten Produkt vergrößert sich der Verordnungsabstand um durchschnittlich 12 Tage, d.h. die Präparate werden offensichtlich weniger regelmäßig eingenommen.
  • Die Cholsterin-Senkung bei Patienten, die rabattvertragsbedingt das Medikament wechselten, ist geringer als bei Patienten, die weiter mit den vertrauten Produkten behandelt werden.
Antidepressiva:
  • 5,2% der Patienten haben Probleme mit dem rabattvertragsbedingten Wechsel, sie werden auf das ursprüngliche Produkt zurückgestellt.
  • Fast die Hälfte der Antidepressiva-Patienten bekommen innerhalb des ganzen Jahres nach dem Produktwechsel keine Folgeverordnung der gleichen Substanz. Dies ist ein Indiz für einen kompletten Abbruch der Therapie. Bei ca. 12% der Antidepressiva-Patienten unterbindet der Arzt von vorn herein den Produktwechsel, der durch den Rabattvertrag induziert wäre.
Insulin:
  • 6-7% der Patienten haben Probleme mit dem rabattvertragsbedingten Wechsel und werden auf das ursprüngliche Produkt zurückgestellt.
  • In der Patientengruppe, die auf das rabattierte Produkt umgestellt werden, steigt der Nüchtern-Blutzucker bereits innerhalb von drei Monaten drastisch.
Methodisch basiert die Untersuchung auf dem wissenschaftlich anerkannten IMS® Disease Analyzer, der auf die Daten von über 12 Millionen Patienten aus Praxiscomputern zugreift. Dabei werden repräsentative und valide Ergebnisse zu tatsächlichen Therapie- und Krankheitsverläufen gewonnen.



Die Studie ist zu finden auf der BAH-Homepage http://www.bah-bonn.de

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) repräsentiert rund 450 Mitgliedsunternehmen aus den Bereichen Herstellung und Vertrieb von rezeptpflichtigen wie rezeptfreien Arzneimitteln sowie Dienst- und Serviceleister rund um das Arzneimittel. Der BAH ist damit mit Abstand der mitgliederstärkste Verband der Arzneimittelindustrie in der Bundesrepublik Deutschland. Die Mitgliedsunternehmen des BAH beschäftigen in Deutschland über 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.


Kontakt
Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V.
Ubierstr. 71-73
53173 Bonn

Ansprechpartner:
Heinz-Gert Schmickler
Telefon: (0228) 95745-22
Fax: (0228) 95745-90
Mail: schmickler@bah-bonn.de
http://www.bah-bonn.de
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Internationale Fortbildungswoche Pharmacon: Blutdrucksenker nicht ohne Rücksprache absetzen Alkoholmissbrauch hat vor allem bei Mädchen zugenommen
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 11.02.2010 - 20:17 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 161854
Anzahl Zeichen: 4579

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese Pressemitteilung wurde bisher 374 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Medikationswechsel durch Rabattverträge beeinträchtigen die Patientengesundheit"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) (DS) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Sichere Medizinprodukte besser überwachen ...

Bonn - Im Zusammenhang mit Brustimplantaten des französischen Herstellers PIP (Poly Implant Prothèse) ist Kritik an der Sicherheit von Medizinprodukten aufgekommen. Der Hersteller hatte Prüfbehörden getäuscht und illegal minderwertiges Industrie ...

BAH-Jahresversammlung 2011: Startschuss für Offensive ...

Berlin - Auf seiner diesjährigen Jahresversammlung am 28. September 2011 in Berlin gab der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) den Startschuss für eine Offensive für rezeptfreie und verschreibungspflichtige Arzneimittel. Der ...

Alle Meldungen von Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) (DS)


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z