NOZ: SPD verliert nach Groko-Votum knapp 14.000 Mitglieder
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Mitglieder
Nach Eintrittswelle nun viele Austritte - unter dem Strich immer
noch ein Zuwachs
Osnabrück. Der erneute Eintritt in die Regierungskoalition mit der
CDU kostet die SPD immer noch Tausende Mitglieder. Seit dem Votum
über die Neuauflage der Großen Koalition hat die Partei knapp 14.000
Mitglieder verloren. Am 30. Juni zählte die sozialdemokratische
Partei 449.870 Mitglieder, wie die SPD auf Nachfrage der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag) mitteilte.
Am 6. Februar, dem Stichtag zum Eintritt für die Teilnahme am
Votum über die Koalition, war es noch ein Höchststand von 463.723
Genossen gewesen, also genau 13.853 mehr. Die Zahlen umfassen dabei
nicht nur Ein- und Austritte, sondern auch Sterbefälle. Das
Durchschnittsalter der Mitglieder liegt bei knapp 60 Jahren. Der
Mitgliederschwund hat sich zuletzt aber schon verlangsamt.
Die Partei hatte in der Debatte um die Regierungsbeteiligung eine
enorme Eintrittswelle erlebt. Im Vorfeld der Groko-Abstimmung Anfang
März beantragten seit Jahresbeginn 24.000 Menschen ein
sozialdemokratisches Parteibuch. Hintergrund war die
"No-Groko"-Kampagne, bei der parteiinterne Kritiker wie Jusos und der
linke SPD-Flügel gezielt für den Eintritt in die Partei warben, um
mit einem Nein die Koalition noch zu verhindern. Beim Mitgliedervotum
Anfang März hatte dennoch eine Mehrheit von 66 Prozent für eine
erneute Regierungsbildung mit der Union unter Kanzlerin Angela Merkel
(CDU) gestimmt.
In der Parteizentrale hieß es, man habe damit gerechnet, dass
einige Mitglieder wieder austreten würden. Ein Parteisprecher
betonte, dass seit Jahresbeginn unter dem Strich immer noch eine
positive Entwicklung mit einem Plus von 6700 Genossen zu sehen sei.
Damit setze sich der Wachstumstrend fort: Schon 2017 habe die SPD ein
Rekordjahr beim Mitgliederzuwachs mit einem Plus von 10.000
Mitgliedern unter dem Strich verzeichnet. Damit ist die SPD wieder
vor der CDU die mitgliederstärkste Partei Deutschlands. Der Sprecher
sagte: "Der größte Effekt waren die Kandidatur von Martin Schulz und
das Mitglieder-Votum über die Groko."
Nach dem Absturz auf 20,5 Prozent bei der Bundestagswahl 2017 hat
sich die SPD einen Erneuerungskurs verordnet, um Wähler zurück zu
gewinnen. So soll die Basis verstärkt eingebunden werden, um den
zuletzt deutlich sichtbar gewordenen Graben zwischen Funktionären und
einfachen Genossen zu überbrücken. Bis zum Parteitag Ende 2019 soll
außerdem ein SPD-Zukunftsprogramm stehen.
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Datum: 28.07.2018 - 07:00 Uhr
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