"Hauptsache gesund": Spahn-Vorschläge zu Pflegepersonalmangel sind realitätsfremd

"Hauptsache gesund": Spahn-Vorschläge zu Pflegepersonalmangel sind realitätsfremd

ID: 1654570
(ots) - Die Reformvorschläge von Gesundheitsminister Jens
Spahn für die Lösung des Personalproblems in der Pflege gehen an der
Realität vorbei. Das schätzen die Pflegewissenschaftler Prof. Thomas
Fischer (Evangelische Hochschule für Pflege, Dresden) und Dr. Patrick
Jahn (Pflegeforschung an der Uniklinik Halle) im Gespräch mit dem
MDR-Gesundheitsmagazin "Hauptsache gesund" übereinstimmend ein. Spahn
hatte vorgeschlagen, den Personalmangel im Pflegesektor mit
Mehrarbeit und/oder einem sozialen Pflichtjahr zu beseitigen.

Prof. Thomas Fischer sagt zu den Spahn-Vorschlägen: "Besonders im
Osten Deutschlands arbeiten viele Pflegekräfte tatsächlich in
Teilzeit. Sie können aber gar nicht mehr Stunden arbeiten, da sie
wegen der schlechten Bezahlung oft auf Nebenjobs angewiesen sind."
Außerdem würden gerade im ambulanten Bereich von vornherein von den
Trägern oft nur Teilzeitverträge ausgegeben. Fischer fordert,
regionale Unterschiede bei der Bezahlung abzuschaffen, besser
bezahlte Teilzeit- und Vollzeitverträge anzubieten, vernünftige
Arbeitszeiten und eine generelle Wertschätzung des Pflegeberufs - nur
so könne die Branche attraktiv für neue Arbeitskräfte werden.

Dr. Patrick Jahn (u.a. Vertreter im Deutschen Pflegerat) pflichtet
dem bei: "Entgegen Spahns Vorstellungen machen die Mitarbeiter in den
Pflegeberufen, die Teilzeit arbeiten, das oft nicht freiwillig."
Zweitens würden viele der Belastung einer Vollzeittätigkeit nicht
standhalten, da die Betreuung zu arbeitsintensiv sei. "Es kommen zu
viele Patienten auf eine Kraft, Zeit für Zuwendung bleibt auf der
Strecke, es kann nur abgearbeitet werden", beschreibt Dr. Jahn das
Pflegefiasko.

"Hauptsache gesund", donnerstags, 21.00 Uhr, MDR-Fernsehen
www.mdr.de/hauptsache-gesund
www.facebook.com/MDRHauptsachegesund



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Datum: 27.09.2018 - 11:18 Uhr
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