Property Index 2018: Der europäische Immobilienmarkt im Vergleich - Wohnen in Deutschland noch immer erschwinglich
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Property Index liefert Daten und Analysen zu den wichtigsten Trends
im europäischen Immobilienmarkt. Deutschland gilt im europäischen
Vergleich als bezahlbar - eine Stadt hat sich vom deutschen Markt
jedoch weitgehend abgekoppelt.
- Deutschland ist Spitzenreiter beim Kaufpreiswachstum - in keinem
anderen der 14 Vergleichsländer zogen die Preise für Wohneigentum
so stark an wie hierzulande.
- Eigentumswohnungen in Deutschland sind dennoch vergleichsweise
erschwinglich.
- München landet bei den Kaufpreisen erstmals in den Top Drei der
teuersten europäischen Städte.
- Fachkräftemangel wird auch in der Immobilienwirtschaft zum Problem.
Wohnen ist in Deutschland derzeit offiziell Chefsache. Ende
September lud Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Wohngipfel ins
Kanzleramt. Bundesbauminister Horst Seehofer bezeichnete bezahlbares
Wohnen gar als "soziale Frage unserer Zeit". Das Thema ist
hochrelevant und die Debatten werden entsprechend hitzig geführt. Mit
dem Property Index wirft Deloitte nun bereits zum siebten Mal einen
analytischen Blick auf den Wohnungsmarkt und zeigt den Status Quo in
14 europäischen Ländern genauso wie aktuelle Trends, die die Zukunft
des Wohnens maßgeblich beeinflussen werden.
Gleich vorweg: "Das Gefühl vieler Verbraucher entspricht der
Realität, die Wohnungspreise in Deutschland haben angezogen. Beim
Kaufpreiswachstum war Deutschland 2017 mit 9,6 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr europäischer Spitzenreiter. Die hohen Preise sind
allerdings nur die eine Seite der Medaille. Wir haben uns im
aktuellen Property Index intensiv mit der Erschwinglichkeit von
Wohnraum auseinandergesetzt. Dabei spielen auch die wirtschaftliche
Lage und die Einkommen der Verbraucher eine entscheidende Rolle",
sagt Michael Müller, Industry Leader des Bereichs Real Estate bei
Deloitte.
Eigentumswohnung in London 15 Mal teurer als in Debrecen
Der Vergleich mit unseren Nachbarn zeigt, dass Eigentumswohnungen
in Deutschland 2017 noch immer verhältnismäßig erschwinglich waren.
Im Durchschnitt kostete eine 70m² große Wohnung in Deutschland fünf
Bruttojahreseinkommen. Unsere französischen Nachbarn brauchten
dagegen acht Jahreseinkommen und in Großbritannien mussten sogar fast
zehn für eine derartige Wohnung gespart werden. Grund sind hier die
trotz der vergleichsweise hohen Einkommen im Vergleich dazu noch
höheren Kaufpreise. Dazu kommt vor allem in Großbritannien, dass der
Markt hier stark von den extremen Preisen in London beeinflusst wird.
Zunehmend "unbezahlbar" sind Wohnungen aber auch in Ländern wie
Tschechien, Polen und Ungarn. Dort korrelieren die Wohnungsmärkte
kaum noch mit den im europäischen Vergleich relativ niedrigen
Durchschnittseinkommen. An der Spitze liegt hier Tschechien, wo
Verbraucher mehr als elf Jahreseinkommen für eine Eigentumswohnung
benötigen.
Wie groß die Unterschiede in Europa sind, zeigt sich besonders
deutlich bei den Kaufpreisen. Hier reichte die Preisspanne von 1080
Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung im ungarischen Debrecen bis zu
16.512 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung in London. Hinter
London und Paris hat es zum ersten Mal auch eine deutsche Stadt in
die Top Drei geschafft: In München mussten Käufer für den
Quadratmeter im Durchschnitt 7500 Euro hinlegen. "Damit liegt die
bayrische Landeshauptstadt rund 130 Prozent über dem
Landesdurchschnitt und hat sich weitgehend vom deutschen
Immobilienmarkt abgekoppelt. In Deutschland ist ein klarer
Urbanisierungstrend zu beobachten. Auch Wohnungen in Hamburg,
Frankfurt und Berlin liegen preislich mehr als 50 Prozent über dem
Landesdurchschnitt", erklärt Michael Müller.
Trend zur Urbanisierung in Deutschland
Doch nicht alle Europäer zieht es in die Städte. Obwohl sich in
Großbritannien und Frankreich die Hauptstädte mit 276 Prozent
(London) und 160 Prozent (Paris) auf einem extrem hohen Preisniveau
befinden, liegen die Wohnungskaufpreise für andere Großstädte wie
Marseille oder Birmingham unter dem jeweiligen Landesdurchschnitt.
Ein wichtiger Kaufkatalysator sind die niedrigen Zinsen, die es
leichter machen, Kredite aufzunehmen. Zumindest auf kurze Sicht wird
sich daran nichts ändern. Dennoch wird Wohneigentum vielerorts zum
Luxusgut und immer mehr Menschen müssen auf Mietwohnungen ausweichen.
Vor allem junge Verbraucher träumen weniger häufig vom Eigenheim als
ihre Vorgänger. Ein Trend, der sich in allen untersuchten Ländern
zeigte. Millennials wollen komfortable, flexible Wohnlösungen, die
sich an ihren aktuellen Lebensumständen orientieren statt sich auf
Jahre an einen Ort und vor allem an eine Hypothek zu binden.
Obwohl viele Mieter, gerade in den begehrten deutschen Metropolen,
in den vergangenen Jahren teils drastische Mieterhöhungen hinnehmen
mussten, wird im europäischen Vergleich deutlich, dass das
Mietpreisniveau in Deutschland im Durchschnitt noch recht moderat
ausfällt. Deutscher Spitzenreiter ist auch hier München, wo Mieter
2017 im Durchschnitt 16,5 Euro pro Quadratmeter zahlten. Frankfurt
lag mit 11,7 Euro für den Quadratmeter im Mittelfeld, Hamburg und
Berlin waren im Vergleich mit 10,4 und 9,3 Euro im europäischen
Vergleich sogar eher günstig. In Paris und London kostet der
Quadratmeter nochmal knapp 10 Euro mehr als in München.
507 Wohnungen für 1000 Einwohner in Deutschland
Um in Zukunft bezahlbaren Wohnraum garantieren zu können, ist der
Wohnungsbau von zentraler Bedeutung. Hier lag Deutschland 2017 mit
insgesamt 285.000 Wohneinheiten, also rund 3,4 Einheiten pro 1000
Einwohner, leicht über dem europäischen Durchschnitt von 3,2
Einheiten. Doch gerade an Top-Standorten reicht das nicht aus, um die
Nachfrage zu decken. Frankreich ist es gelungen, mit rund 500.000
Einheiten nahezu die doppelte Anzahl an Wohnungen zu erstellen.
Hinsichtlich des Wohnungsbestandes verfügen Deutschland mit rund 42
Millionen Einheiten und Frankreich mit etwa 39 Millionen mit Abstand
über die größten Wohnungsbestände im Vergleich. Auf 1000 Einwohner
kommen in Frankreich 518,2 und in Deutschland 507 Wohnungen.
Doch beim Bau neuer Wohnungen gibt es eine Reihe von
Herausforderungen: In den begehrten Metropolregionen mangelt es
schlicht an Grundstücken. Zudem treiben behördliche Bauvorschriften
die Baukosten nach oben. Hinzu kommt der Fachkräftemangel, der es
erschwert, genügend Facharbeiter für die Baustellen zu finden. "Wir
befinden uns in einem Spannungsfeld zwischen erschwinglichem Wohnen
und Luxus-Wohnen", bilanziert Michael Müller, "Beides wird derzeit
stark nachgefragt. Auf der einen Seite haben wir eine Klientel mit
großer Kaufkraft, die hohe Ansprüche an Komfort und Lage hat - und
auch bereit ist entsprechende Preise dafür zu zahlen. Auf der anderen
Seite gibt es einen wachsenden Bedarf an bezahlbarem, funktionalem
und flexiblem Wohnraum. Serielles Bauen und kleinere, klug geplante
Räumlichkeiten bieten hier Möglichkeiten. Gefragt sind gemeinsame
Lösungen aus Politik, Gesellschaft und der Immobilienbranche."
Inhaltlich verantwortlich für die Studie war Michael Müller,
Industry Leader des Bereichs Real Estate bei Deloitte. Die
vollständige Studie finden Sie hier zum Download:
https://bit.ly/2QkKPA4
Wenn Sie Interesse an einem Interview haben, melden Sie sich beim
oben genannten Pressekontakt oder besuchen Sie uns bei der Expo Real
vom 8. bis 10. Oktober 2018 in München an unserem Stand B2.101. Zudem
möchten wir Sie herzlich zur Teilnahme an unseren Workshops im Rahmen
der Expo Real einladen. Alle Informationen dazu finden Sie hier:
http://ots.de/4sbe7o
Ende.
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Datum: 01.10.2018 - 14:25 Uhr
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