Querschnittsgelähmter steuert 25-Tonnen-Radlader - / "Ich will wieder arbeiten gehen" (FOTO)
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(ots) -
Innerhalb von Sekunden hat sich das Leben von Rafael Spitz radikal
verändert: Auf dem Weg zur Arbeit kam sein Auto vor drei Jahren auf
vereister Straße ins Schleudern und überschlug sich mehrfach. Nach
der Akutversorgung mit Operation und erster Reha stand fest: Der
Vater von drei eigenen und drei Stiefkindern bleibt aufgrund seiner
Verletzungen an der Wirbelsäule querschnittsgelähmt und auf einen
Rollstuhl angewiesen. Doch der 46-jährige Straßenbauer ließ sich
nicht unterkriegen. Schon kurz nach dem Unfall war für ihn klar: "Ich
will wieder arbeiten". Am liebsten wollte er das als Fahrer eines
25-Tonnen-Radladers machen. Auf diesem Weg wird Spitz von der
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) unterstützt. Das
berichtet die BG BAU zum Internationalen Tag der Menschen mit
Behinderung, der am 3. Dezember 2018 stattfindet.
"Nach schweren Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten bleiben
häufig gesundheitliche Einschränkungen zurück. Die medizinische,
berufliche und soziale Rehabilitation gehört zu den Kernkompetenzen
der BG BAU", sagte Klaus-Richard Bergmann, Hauptgeschäftsführer der
BG BAU. "Berufsgenossenschaftliche Kliniken und Reha-Manager der BG
BAU ermöglichen vielen schwerverletzten Versicherten ins Arbeitsleben
zurückzukehren und wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen",
so Bergmann weiter. Insgesamt 28.000 Reha-Fälle hat die BG BAU allein
im Jahr 2017 abgeschlossen.
So ging es auch Rafael Spitz: Von Anfang an - schon in der Zeit,
als Spitz in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen mit
allen geeigneten Mitteln versorgt wurde - informierte ihn die BG BAU
persönlich über mögliche Unterstützungsmöglichkeiten, wie ein
individuell angepasstes Auto, einen zweiten Rollstuhl für sportliche
Aktivitäten oder einen behindertengerechten Umbau des Wohnhauses.
"Die Reha-Manager der BG BAU", so Bergmann, "erstellen
Rehabilitationspläne und koordinieren in Absprache mit Ärzten,
Arbeitgebern und Verletzten alle Aktivitäten bis hin zur Genesung und
einer beruflichen sowie sozialen Wiedereingliederung".
Mit einer Liftanlage kommt Spitz jetzt bequem in sein Wohnhaus und
er wird künftig mit einem zusätzlichen Lift auch ungehindert in
seinen Keller gelangen können. Zudem ist er auch finanziell voll
abgesichert: Nach dem Verletztengeld und Übergangsgeld bezieht er
neben dem Pflegegeld seit Ende Mai eine Unfallrente von der BG BAU.
Doch Spitz möchte so selbständig leben, wie möglich. "Und dazu
gehört für mich auch der Job", sagt der seit über 20 Jahren mit
Baumaschinen vertraute Straßenbauer. Daher suchte sein Reha-Manager,
Stefan Kalkbrenner, für Spitz einen Weg zurück ins Berufsleben, der
seiner Leistungsfähigkeit und Neigung entspricht. Im Verlauf eines
Vorbereitungslehrgangs und einer Umschulung im Bereich Uhren und
Schmuck wurde schnell klar, dass nichts anderes die Leidenschaft für
seine frühere Arbeit als Baumaschinenführer im Straßenbau ersetzen
kann.
Und weil die Wiederaufnahme der bisherigen beruflichen Tätigkeit
Vorrang hat, nahm die BG BAU gern das Angebot des früheren
Arbeitgebers an, Spitz einen Einsatz als Radlader-Fahrer zu
ermöglichen. Der behindertengerechte Umbau der 25 Tonnen schweren
Baumaschine wurde in die Wege geleitet. Das war der erste Sonderumbau
dieser Art. Nach einem Probelauf, bei dem der Querschnittsgelähmte
alle notwendigen Arbeiten mit der Baumaschine erledigen konnte, stand
der erneuten Beschäftigung in seinem Wunschberuf nichts mehr im Weg.
"Mein Grundgedanke war, wer Auto fährt, kann auch eine Baumaschine
bedienen", sagt Spitz. Mit einem Speziallift kommt er regelmäßig in
die Fahrerkabine, an einem elektronischen Zuggerät kann er seinen
Rollstuhl festmachen und Gas und Bremse des Radlader steuert er nun
mit einem Joystick. So kann Spitz wieder in vollem Umfang berufstätig
sein.
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Datum: 30.11.2018 - 11:00 Uhr
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