Aktionskunst im Justizzentrum Bochum bezieht Beschäftigte und Besucher mit ein
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Kunstprojekt zum Themenkomplex Recht, Gerechtigkeit und
Rechtsprechung der Öffentlichkeit im Justizzentrum vor.
Es ist ein Kunstwerk der ganz besonderen Art, das der Künstler
Johannes Wald am 30. November im Justizzentrum vorstellt. Er hat fünf
in der gelben Reclam-Taschenbuch-Reihe erschienene Klassiker, die auf
Recht, Gerechtigkeit und Rechtsprechung anspielen, in Kooperation mit
dem Reclam Verlag neu aufgelegt, um sie jetzt im Justizzentrum in
einer von ihm konzipierten Weise in Umlauf zu bringen.
Die Hefte werden in den Wartebereichen des Justizzentrums
sporadisch ausgelegt - so dass sie den An-schein erwecken, dort von
jemandem vergessen worden zu sein. Ihre "herrenlose" Existenz
irritiert übliche Abläufe in den Wartebereichen und stellt das
Rechtsverständnis des zufälligen Finders auf den Prüfstand ; er oder
sie ist mit der Frage konfrontiert, wie man sich einem gefundenen
Gegenstand gegenüber verhält.
Die Konfrontation mit der eigenen Vorstellung von Besitz, Verlust,
Anstand und Recht sowie die Inhalte der Texte verweisen auf die
Fragen, die an einem Ort wie dem Justizzentrum Tag für Tag neu
verhandelt werden. Die ausgelegten Bücher - Franz Kafkas "Der
Process", Heinrich von Kleists "Michael Kohlhaas", Annette von
Droste-Hülshoffs "Die Judenbuche", Wilhelm Buschs "Max und Moritz"
und Immanuel Kants "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" - geraten
auf diese Weise buchstäblich in Umlauf. Die zufällige Teilhabe der
Besucher und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Justizzentrums
an den Heften, ihr Auffinden, Lesen oder der Versuch, sie ihrem
vermeintlich rechtmäßigen Eigentümer zurück zu geben, setzt einen
Prozess in Gang, der einer dem Zufall überantworteten Logik eines
partizipativen Kunstwerks folgt. Dieser offene Prozess wird durch
ausgestellte Objekte - wie Druckplatten für die Herstellung der
Bücher und Fotografien möglicher Auffinde-Situationen im
Justizzentrum begleitet.
"Mein Ziel war es, für das Justizzentrum Bochum eine Arbeit zu
entwickeln, die sich in den Köpfen der sich dort aufhaltenden
Menschen abspielt, die flüchtig und leicht ist, sich aber wie eine
Wolke über das gesamte Gebäude legt und jeden Moment eine andere Form
annimmt ", erläutert der Künstler Johannes Wald.
Kurzbiografie des Künstlers Johannes Wald
Johannes Wald ist 1980 in Sindelfingen geboren und dort
aufgewachsen. Studiert hat er von 2002 bis 2009 Bildhauerei an der
Kunstakademie Karlsruhe. Dort war er Meisterschüler von Prof. Harald
Klingelhöller. Seit 2009 lebt und arbeitet er als freier Künstler in
Berlin. Er hatte Einzelausstellungen im Albertinum (Staatliche
Kunstsammlung Dresden), im Museum Kurhaus Kleve und in der Kunsthalle
Bielefeld - darüber hinaus zahl-reiche Gruppenausstellungen im In-und
Ausland. Das Kunstwerk im Justizzentrum Bochum trägt den Namen Res
Nullius, frei übersetzt "Niemandes Sache". Der Begriff wurde in
seltenen Fällen von Juristen für herrenlose Gegenstände verwendet.
Mehr über den Künstler erfahren Sie unter: www.johanneswald.de
Der Kunstwettbewerb
In Vertretung des Landes NRW hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb
NRW 2017 einen beschränkten Wettbewerb "Kunst-am-Bau" für die
künstlerische Gestaltung beim Neubau des Justizzentrums
ausgeschrieben. Fünf Künstlerinnen und Künstler haben ihre Entwürfe
eingereicht, die zum einen die Architektur des Justiz-zentrums und
zum anderen das Thema Justiz interpretieren. Die Wettbewerbsjury, die
sich sowohl aus Kunstsachverständigen, Architekten, Vertretern der
Justiz des Bezirks und der Gerichte und Behörden des Justizzentrums,
als auch Vertretern des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW
zusammengesetzt hat, hat eindeutig das Werk des Künstlers Johannes
Wald prämiert.
Die vollständige Meldung finden Sie online unter
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Datum: 30.11.2018 - 11:30 Uhr
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