Attac fordert gemeinsame EU-Anleihe für Griechenland - Großbanken und Hedgefonds den Boden für Spekulation entziehen
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Attac fordert gemeinsame EU-Anleihe für Griechenland - Großbanken und Hedgefonds den Boden für Spekulation entziehen
Mit einem günstigen Gemeinschaftskredit würde die EU laut Attac Großbanken und Hedgefonds den Boden für ihre Spekulation gegen Griechenland entziehen. Dass der Vertrag von Lissabon einen solchen Gemeinschaftskredit verbietet, mache deutlich, wie falsch es war, den Euro ohne eine gemeinsame Wirtschafts- Steuer-und Sozialpolitik einzuführen. "Der neoliberale EU-Vertrag darf die Regierungen jetzt nicht daran hindern, das Richtige zu tun", betonte Detlev von Larcher. Wie dramatisch die Lage sei, zeige die Drohung des griechischen Ministerpräsidenten, den Internationalen Währungsfonds IWF um Hilfe zu bitten.
Attac betonte, das Rekorddefizit Griechenlands sei vor allem der Wirtschaftskrise und einer von der EU seinerzeit bejubelten Steuersenkungspolitik geschuldet. Eine besondere Mitverantwortung hätten zudem Deutschland und andere Länder, die mit ihren Handelsbilanzüberschüssen zum griechischen Defizit beigetragen haben. "Statt Konsequenzen aus dieser Mitverantwortung zu ziehen, fordern Politiker von CDU und FDP von der griechischen Regierung jetzt den Ausverkauf öffentlichen Eigentums. Die negativen Folgen neoliberaler Privatisierungspolitik werden dabei geflissentlich übersehen", stellte Steffen Stierle fest, ebenfalls Mitglied des Koordinierungskreises.
Auf den Finanzmärkten wird schon seit Monaten gegen Griechenland spekuliert. Zuvor gaben die Ratingagenturen dem Land eine schlechte Bewertung, so dass sich höhere Kreditzinsen rechtfertigen lassen. Spekulation erhöht die Preise weiter. Selbst Investmentbanken und Hedgefonds, die keine Staatsanleihen besitzen, machen inzwischen mit dem Handel von Kreditderivaten und Wetten auf einen fallenden Euro-Kurs hohe Profite. Detlev von Larcher: "Es ist ein Skandal: Gerade noch mit Steuergeld gerettete Finanzmarkt-Akteure machen schon wieder fette Profite auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Hand in Hand mit den Ratingagenturen nutzen die Banken die Krise eines EU-Staates für einen Reibach ungeheuerlichen Ausmaßes."
Für Rückfragen:
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0160) 9370 8007
* Steffen Stierle, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0170) 445 1755
Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Datum: 04.03.2010 - 15:17 Uhr
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