Plastikgipfel von Umweltministerin Schulze: Geplante Selbstverpflichtung der Wirtschaft ist Bankrotterklärung an eine ambitionierte Umweltpolitik
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gestrigen Plastikgipfels als weitestgehend wirkungslos - Um das
Problem des Verpackungsmülls zu lösen, sind ein Vermeidungsziel, die
Umsetzung der Mehrwegquote für Getränkeverpackungen von 70 Prozent
und deutlich höhere Lizenzentgelte nötig - Standards zur
Recyclingfähigkeit von Verpackungen und der Einsatz von
Recyclingmaterial müssen verbindlich festgelegt werden
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert das Ergebnis des
gestrigen Plastikgipfels von Bundesumweltministerin Svenja Schulze
mit Vertretern des Handels zur Vermeidung von Verpackungsmüll als
weitestgehend wirkungslos. Dazu sagt der DUH-Bereichsleiter für
Kreislaufwirtschaft, Thomas Fischer:
"In Deutschland werden die Verpackungsmengen von Jahr zu Jahr
größer. Die aktuelle Abfallpolitik setzt den Vermeidungsgedanken
nicht ausreichend um. Umso unverständlicher ist die Entscheidung von
Umweltministerin Svenja Schulze zur Verringerung der
Verpackungsmüllberge auf eine freiwillige Selbstverpflichtung des
Handels zu setzen. Das ist eine Bankrotterklärung an eine
ambitionierte Umweltpolitik und wird der Bedeutung des Problems nicht
gerecht. Es wird nicht ausreichen sich mit wenigen Einzelmaßnahmen
der Wirtschaft abspeisen zu lassen. Wirklich notwendig sind
ambitionierte gesetzliche Regelungen, die viel wirksamer sind, als es
freiwillige Selbstverpflichtungen je sein könnten. Nur durch ein
Vermeidungsziel zur Halbierung der Verpackungsabfälle bis 2030, eine
konsequente Umsetzung der Mehrwegquote für Getränkeverpackungen von
70 Prozent und eine deutliche Erhöhung der Lizenzentgelte kann eine
Trendwende hin zu weniger Plastik erreicht werden. Auch müssen für
Verpackungen verbindliche Standards zur Recyclingfähigkeit festgelegt
werden. Die bislang im neuen Verpackungsgesetz festgelegten Anreize
für ein ökologischeres Verpackungsdesign sind völlig unzureichend. Um
diese Maßnahmen gegen den Willen der Wirtschaft umzusetzen, gehört
Mut und eine klare Vision. Der inkonsequente Kurs der
Umweltministerin lässt beides vermissen."
Links:
DUH-Papier "Plastikstrategie für Deutschland - Forderungen an die
Bundesregierung": http://l.duh.de/p180228
Informationen zum Problem Plastikflaschen:
http://www.duh.de/mehrweg-klimaschutz0/einweg-plastikflaschen/
Informationen zum Problem Plastiktüten:
http://www.duh.de/themen/recycling/verpackungen/plastiktueten/
Informationen zum Problem Coffee-to-go-Einwegbecher:
http://www.duh.de/becherheld-problem/
Pressekontakt:
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer@duh.de
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
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Datum: 28.02.2019 - 11:04 Uhr
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Umwelttechnologien
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