Minenjagd an der Nordflanke - Acht Ostseemarinen gemeinsam ins Baltikum (FOTO)
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(ots) -
Minenjagd in der Ostsee - dieser Aufgabe stellen sich mehr als 200
Kieler Marinesoldaten in den nächsten Wochen. Am 25. März werden die
Minenabwehrboote "Weilheim" und "Bad Rappenau" ihren Heimathafen
verlassen. Mit dabei sind auch die Tender "Rhein" und "Donau" aus dem
Kieler Unterstützungsgeschwader.
Die NATO-Partner Estland, Lettland, Litauen, Norwegen und Polen
sowie die EU-Partner Schweden und Finnland schließen sich den
deutschen Marinesoldaten an. Mehr als zehn graue Schiffe und Boote
beteiligen sich am baltischen Minenabwehrmanöver "Baltic Mine
Countermeasures Squadron Exercise". Es ist ein länderübergreifendes
Manöver mit dem Ziel, die Zusammenarbeit im Ostseeraum weiter zu
verbessern. Ins Leben gerufen wurde das Manöver vor drei Jahren vom
3. Minensuchgeschwader der Deutschen Marine.
Von Kiel nimmt das deutsche Kontingent Kurs auf die östliche
Ostsee. Dort werden gemeinsam seemännische Manöver, Gefechtsdienst
und Unterwasser-Minenabwehr geübt. Aber nicht nur das. Vor Riga
(Lettland) werden die Soldaten Altlasten aus den vergangenen Kriegen
beseitigen, wie scharfe Munition, Torpedos, Minen und Bomben.
Der Kommandeur des 3. Minensuchgeschwaders, Fregattenkapitän
Christian Meister (41), sieht darin die Chance, die Zusammenarbeit im
Ostseeraum zu stärken: "Wir und unsere Partner tragen die
Verantwortung, die Ostsee sicherer zu machen. Umso mehr freut es
mich, dass wir dem auch dieses Jahr gerecht werden, indem wir
gemeinsam einen Großverband aufstellen. Internationale Einsätze und
Übungen sind unser 'täglich Brot' - und von enormer Wichtigkeit. Wir
lassen keine Chance aus, gegenseitiges Verständnis zu festigen,
besser zu werden und unsere Fähigkeiten zu schärfen."
Fregattenkapitän Meister wird den Verband in See führen. Die Boote
werden am 12. April 2019 im Heimathafen zurückerwartet.
Hintergrundinformationen
Seit 2016 lädt das 3. Minensuchgeschwader andere "Mineure" der
befreundeten Anrainerstaaten zu einer gemeinsamen Übung ein. Im
vergangenen Jahr nahmen zahlreiche ausländische Boote an dem Manöver
teil und ließen den Verband auf elf Einheiten aufwachsen. Während des
zweiwöchigen Manövers übte der Verband seemännische Manöver und
suchte nach Munition, Bomben und Seeminen in dänischen und
schwedischen Gewässern.
Das Manöver ist ein Ergebnis der "Baltic Commanders Conference",
einer Zusammenkunft der Marinebefehlshaber aus Dänemark, Estland,
Finnland, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Schweden und
Deutschland. Der Inspekteur der Deutschen Marine hatte das Format
2015 ins Leben gerufen. Es dient der Vernetzung von Kommandeuren auf
Bataillons- bzw. Geschwaderebene mit Bezug zur Ostsee. Der Kommandeur
der Kieler Einsatzflottille 1, Flottillenadmiral Christian Bock (49),
betont den Zusammenhalt und die Solidarität als Garant für die
Sicherheit in der Ostsee: "Multinationale Kooperation ist ein
Kernmerkmal der Flotte, seit Gründung der Marine. Wir fahren, wirken
und kooperieren schon immer international vernetzt. In Zeiten, in
denen die Ostsee eine deutlich gewichtigere Rolle für die europäische
Sicherheitslage spielt, ist unser gut gepflegtes internationales Netz
der pragmatische Schlüssel zu Stabilität. Meine Kommandeure sprechen
mit ihren Counterparts, ohne langen Weg durch Instanzen. Ob es um
spontanes Einlaufen deutscher Boote in fremden Häfen geht oder die
Planung solcher Großmanöver - wenn man sich kennt, läuft es einfach
und einfacher."
Im Marinekommando in Rostock deutet ein großer Neubau auf die
vertiefte Zusammenarbeit in der Ostsee hin. Er wird einmal den
maritimen Einsatzstab unter deutscher Führung beherbergen. Der Stab,
in dem immer auch Soldaten anderer Nationen dienen werden, wurde
kürzlich im Januar aufgestellt. Der Inspekteur der Marine,
Vizeadmiral Andreas Krause (62), machte in der Eröffnungsrede die
gestiegene strategische Bedeutung der Ostsee deutlich: "Die
Aufstellung des German Maritime Forces Staff ist ein Signal der
Deutschen Marine, noch mehr Verantwortung im Ostseeraum zu
übernehmen."
Die deutsche Dienststelle mit multinationalem Anteil kann bei
Bedarf deutlich aufwachsen. Verstärkt durch weiteres Personal wird
dieser Einsatzstab für maritime Operationen zum Baltic Maritime
Component Command (BMCC) - ein multinationales Hauptquartier
beispielsweise für die Landes- und Bündnisverteidigung. Besonders die
Anrainerstaaten der Ostsee - Schweden, Polen, Dänemark, Finnland und
die baltischen NATO-Partner - werden in das BMCC eingebunden. Nach
einer Aufstellungs-, Trainings- und Zertifizierungsphase wird es ab
2025 den Betrieb aufnehmen.
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Datum: 20.03.2019 - 10:00 Uhr
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