NOZ: Fachkräftemangel in Kitas: Wohlfahrtsverbände warnen vor Verkürzung der Ausbildung
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warnen vor Verkürzung der Ausbildung
Vorsitzender Loth plädiert für umsichtige Änderungen - "Es darf
nicht der Eindruck entstehen: Das kann ja jeder"
Osnabrück. Franz Loth, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft
der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen (LAG FW), warnt davor,
die Ausbildung für Erzieher in Kindertagesstätten übereilt zu
verkürzen. Im Gespräch sei derzeit eine Ausbildungsverkürzung von
vier auf drei Jahre. "In Teilen können wir das verstehen", beurteilt
Loth den Ansatz im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Aber wir sagen auch: Vergesst nicht, dass dieser Bereich der
frühkindlichen Bildung der Eintritt in die Bildungskarriere ist.
Deshalb legen wir sehr viel Wert auf eine gute Ausbildung." Auch die
Außenwirkung sei nicht zu unterschätzen, betonte der LAG-Vorsitzende.
"Wir müssen aufpassen bei bestimmten Tätigkeiten, zum Beispiel bei
hauswirtschaftlichen, erzieherischen oder pflegerischen Tätigkeiten,
dass hier nicht der Eindruck entsteht: Das kann ja jeder."
Hochgeschaukelt habe sich die Situation in den niedersächsischen
Kitas insbesondere durch die Beitragsbefreiung: "Das hat die
Landesregierung nur zum Teil vom Ende her gedacht. Es war sicher gut
gemeint, aber nicht gut gemacht, und das schlägt uns jetzt ins
Gesicht", kritisierte Loth. Dies habe teils dramatische Folgen: "Wenn
wir jetzt beispielsweise erhöhte Krankenstände in unseren Kitas
haben, sind wir gezwungen, tageweise einzelne Gruppen zu schließen."
Dies löse "bei den Eltern verständlicherweise ganz, ganz großen Ärger
aus", sagte der LAG-Vorsitzende.
Nicht nur in den Kitas fehle es an Fachkräften, auch in der Pflege
und in Behinderteneinrichtungen sei die Situation "herausfordernd",
so Loth. Insgesamt gelte es, die Berufe attraktiver auch für junge
Leute zu machen: "Die Arbeitsbedingungen müssen sich ändern",
forderte der LAG-Vorsitzende. Und: "Wir brauchen eine Verlässlichkeit
in der Bezahlung." Die Sozialwirtschaft dürfe sich nicht abkoppeln
von der freien Wirtschaft, warnte Loth. "Das ist eine der größten
Sorgen, dass wir junge Leute auch deshalb nicht mehr anziehen, weil
sie mit guten Abschlüssen sehr viel schneller und sehr viel
nachhaltiger sehr viel mehr Geld in der freien Wirtschaft verdienen
können."
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Datum: 11.09.2019 - 01:00 Uhr
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