Radio Bremen-Dokumentation "Korruption und Wohnungsbau - Das Ende der Neuen Heimat" am Mon

Radio Bremen-Dokumentation "Korruption und Wohnungsbau - Das Ende der Neuen Heimat" am Montag, 13.1., im Ersten (FOTO)

ID: 1783742

(ots) - Es war einer der größten Skandale der Bundesrepublik:
Ausgerechnet die Bosse der Neuen Heimat, eines Baukonzerns in Gewerkschaftshand,
hatten in die eigene Tasche gewirtschaftet. Die Radio Bremen-Dokumentation von
Susanne Brahms und Rainer Krause zeichnet Aufstieg und Fall der Neuen Heimat in
den achtziger Jahren nach und stellt auch die Frage nach den Folgen für den
Wohnungsmarkt bis heute. Zu sehen ist sie am Montag, 13. Januar 2020, 23.30-0.15
Uhr, im Ersten (Geschichte im Ersten).

Es war ein Schock für einfache Gewerkschaftsmitglieder wie Klaus P. Malchow aus
München: "Mein Weltbild geriet ins Wanken - dass Gewerkschafter so etwas
machen!" Die von der Neuen Heimat, das waren doch "die Guten," die Neue Heimat
war dem Gemeinwohl verpflichtet. Kein Streben nach Gewinn, das einzige Ziel des
Konzerns: Wohnungen, Wohnungen, Wohnungen. Umso tiefer war der Fall Anfang der
1980er.

Bis 1982 war die Neue Heimat der größte Baukonzern Europas mit Sitz in Hamburg
und Filialen in allen größeren Städten. Der Konzern hat entscheidend dazu
beigetragen, das Wohnungselend im Nachkriegsdeutschland zu lindern. Er gab
entscheidende Impulse für den Städtebau der 1960er und 1970er Jahre. Die Neue
Vahr in Bremen, Neuperlach in München, Kongresszentren in Berlin und Hamburg,
das Klinikum in Aachen, die Uni in Göttingen. Die Liste der Bauwerke und
Trabantenstädte der Neuen Heimat ist endlos. Oder wie es der Historiker Peter
Kramper formuliert: "Sie haben in Deutschland alles gebaut, was groß und
sichtbar ist, um nicht zu sagen: hässlich." Allein in München Neuperlach baute
die Neue Heimat auf einen Schlag Wohnungen für 70.000 Menschen - eine ganze
Stadt!

Die Neue Heimat kassierte viele Millionen Mark Steuergelder von Städten und
Gemeinden, weil der Konzern gemeinnützig war. Am Ende besaß der Konzern fast
400.000 Wohnungen. Die Neue Heimat machte in den besten Zeiten einen


Jahresumsatz von über fünf Milliarden Mark. Trotzdem war die Neue Heimat 1982
nahezu pleite, denn die Manager waren nicht nur korrupt, sie hatten sich auch
noch gründlich verspekuliert. Sie hatten übersehen, dass der deutsche
Wohnungsmarkt ab Mitte der 1970er gesättigt war und bauten jahrelang am Bedarf
vorbei. Etliche ihrer gigantischen Siedlungsprojekte endeten als vergammelte
soziale Brennpunkte, die später sogar abgerissen wurden.

Die Gewerkschaften mussten am Ende die Neue Heimat stückweise verkaufen und
verloren in Folge des Skandals nicht nur die Wohnungen, sondern auch ihre Bank,
ihre Versicherung Volksfürsorge und die Einkaufsgenossenschaft Coop. Die Utopie
von der gerechteren Art des Wirtschaftens wurde, fast unbemerkt von der
Öffentlichkeit, abgeschafft, 1990 beseitigte die Kohl-Regierung auch noch das
Gesetz zur Gemeinnützigkeit im Wohnungsbau.

Ein Fehler? Ist die Idee von der Gemeinwirtschaft im Wohnungsbau gescheitert
oder sind es nur die Manager, die in ihrem Namen handelten? Braucht es 30 Jahre
später wieder den gemeinnützigen Wohnungsbau für den kleinen Geldbeutel?

Eine Produktion der Kinescope-Film GmbH im Auftrag von Radio Bremen (Redaktion:
Michaela Herold) für das Erste 2020.

"Korruption und Wohnungsbau - Das Ende der Neuen Heimat" (Geschichte im Ersten)
steht für akkreditierte Pressevertreterinnen und -vertreter im Vorführraum des
Presseservice Das Erste (https://presse.daserste.de) zur Ansicht bereit.

Fotos sind unter ARD Foto (http://www.ard-foto.de/) abrufbar.

Pressekontakt:

Radio Bremen
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Diepenau 10
28195 Bremen
0421-246.41050
presse.pr@radiobremen.de
www.radiobremen.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/118095/4487356
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Datum: 09.01.2020 - 10:40 Uhr
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