Kriminologe warnt vor Spielsucht, Zunahme häuslicher Gewalt und Armutskriminalität
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Hannover. Spielekonsole statt Bolzplatz: Der Kriminologe Christian Pfeiffer befürchtet, dass Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise in die Computerspielsucht abdriften. "In Niedersachsen spielt jeder vierte männliche Jugendliche jeden Tag viereinhalb Stunden und mehr. Das ist ein Problem, das sich jetzt durch Corona noch einmal verschärft", sagte der frühere Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die Quote der Intensivspieler dürfte Pfeiffer zufolge "beträchtlich anwachsen". Damit gehe eine erhebliche Suchtgefahr einher, betonte der frühere niedersächsische SPD-Justizminister (2000 bis 2003). Es gebe allen Grund zur Sorge, dass nach einer Phase des Intensivspielens in Zeiten von Corona ein beachtlicher Teil vor allem der Jungen in dieser Situation hängen bleibe.
Pfeiffer prognostiziert zudem, dass Frauenhäuser in nächster Zeit mehr zu tun bekommen werden. "Wir wissen etwa aus China, dass dort die innerfamiliäre Gewalt aufgrund der Corona-Krise ein ernstes Problem geworden ist. Eine solche Entwicklung droht uns auch", erklärte der Wissenschaftler aus Hannover und rief die Politik dazu auf, die Frauenhäuser "dringend besser auszustatten". Auch die Armutskriminalität könne ansteigen. "Bekommen die von der Hand in den Mund lebenden Menschen auf längere Sicht keinen Job mehr, dann steigt ihre Not und somit die Armutskriminalität auf unseren Straßen", befürchtet der renommierte Kriminologe.
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Datum: 31.03.2020 - 01:00 Uhr
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