"Shutdown" der Volkswirtschaft in Deutschland und der Europäischen Union
ID: 1806021
Wie belastbar ist die offene Volkswirtschaft in der Europäischen Union und welche Folgen sind zu erwarten, wenn die stärkste Volkswirtschaft in der Europäischen Union kollabiert?
How resilient is the economy in the European Union and what consequences can be expected if the strongest economy in the European Union collapses? That would probably be the heart attack of the EU
Der von der Politik verordnete "Shutdown" der Volkswirtschaft in nahezu allen Staaten der Europäischen Union wird zu erheblichen Verwerfungen führen, welche sich nicht auf einzelne Staaten und deren Volkswirtschaft begrenzen lassen. Selbst die stärkste Volkswirtschaft in der EU ist dem Abrutschen in die Rezession (dies wurde für 2019 vorhergesagt) nur knapp entronnen. Deutschlands Konjunktur leidet u. a. unter einem Investitions- und Reformstau.
Nach dem aktuellen Gutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die „Wirtschaftsweisen“, ist eine schwere Rezession in Deutschland durch die massiven Folgen dieser Krise mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr vermeidbar. Als Indikator dient die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) stellt die Datengrundlage für gesamtwirtschaftliche Analysen und Prognosen in verschiedenen Bereichen der makroökonomischen Theorie und Politik bereit, so etwa zur Analyse der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, des Wirtschaftswachstums, der Produktivität oder der Wirtschaftsstruktur. Ferner liegt sie regionalen oder sektoralen Analysen, internationalen Vergleichen oder Verteilungsforschungen zugrunde und dient bei gesamtwirtschaftlichen Fragestellungen als Entscheidungsgrundlage.
Nicht nur die Deutsche Wirtschaft werde 2020 deutlich schrumpfen, heißt es in dem am heutigen Montag vorgelegten Sondergutachten des Sachverständigenrates, dies indiziert umso mehr die Volkswirtschaft in den anderen Staaten der Europäischen Union und kann auch zu sozial und politisch ungewollten Verwerfungen führen.
Die offene Volkswirtschaft in der Europäischen Union garantierte bisher auch Synergieeffekte, welche die volkswirtschaftliche Gesamtleistung stimulierten. Dies führte zu einer höheren Effizienz der offenen Volkswirtschaft in der EU gegenüber anderen Staaten, welche nicht Mitglied der EU sind. Andere Staaten (etwa die USA) reagierten zunehmend konfrontativ in Fragen der Außen- und Wirtschaftpolitik gegenüber der EU.
Was bedeutet der von der Politik verordnete "Shutdown" der Deutschen Volkswirtschaft für den Zeitraum eines Monats? Nach einer Szenarienrechnung des ifo-Institut könnte ein einmonatiger Stillstand der Wirtschaft in Deutschland. je nach Szenario, Wertschöpfungsverluste im Volumen von etwa 152 bis 265 Milliarden Euro für das Jahr 2020 mit sich ziehen. Eine dementsprechende Szenarienrechnung für den Wirtschaftsraum der EU steht indes noch aus, die Analysten hierzu werden indes fatal sein.
Analysten aus den Bereichen der Volks- Betriebs- und Finanzwirtschaft gehen indes von einem Szenario aus, welches die Eurokrise aus dem Jahren 2010 (ff.) übertreffen dürfte; in dieser Krise waren Staaten in der EU, welche den Euro als Währung haben, besonders intensiv involviert und in ihrer Stabilität existentiell betroffen, weil sie infolge der hohen Staatsverschuldung zum Angriffssubjekt der Finanzmärkte (spekulative Investoren, Rating-Agenturen; u.a.) wurden. In der Folge wurde mit dem Euro-Rettungsschirm ein Paket an Maßnahmen zur Absicherung der Zahlungsfähigkeit entwickelt.
Durch eine Austeritätspolitik wollte die EU und insbesondere die deutsche Bundesregierung seinerzeit die prekäre Lage sowohl Finanz- und Fiskalpolitik, wie auch volkswirtschaftlich in den Griff bekommen, was sich heute als grober Fehler erweist. Austeritätsmaßnahmen wie etwa Haushaltskürzungen und Steuererhöhungen in Zeiten schlechter wirtschaftlicher Entwicklung haben in den EU-Mitgliedstaaten nur zu weiteren unerwünschten Verwerfungen geführt, das Gesundheitssystem in nahezu allen Ländern der EU wurde massiv geschwächt.
Zu den wichtigsten Kritikern gehört dieser Austeritätspolitik gehört u. a. Prof. Paul Robin Krugman (US-amerikanischer Ökonom und Publizist), der stets befürchtete, dass diese Maßnahmen eine bestehende Rezession weiter verstärken könnten. Genau dies ist tatsächlich eingetreten.
Das Worst-Case-Szenario führt unweigerlich zum Kollaps der Europäischen Union und das wäre wahrscheinlich der Herzinfarkt der Europäischen Union, wenn es nicht gelingt, die Wirtschaft im Zeitfenster bis zum Ende des Monats April 2020 stufenweise wieder hochzufahren.
Sandro Valecchi, Analyst, Berlin
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Datum: 01.04.2020 - 16:37 Uhr
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