Alle Kinder im Blick behalten! SOS-Kinderdorf fordert eine zügige Wiedereröffnung der Kitas
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Aus Sicht des Vereins bringt die wochenlange Kita-Schließung mit eingeschränkter Notbetreuung sehr viele Familien erheblich unter Druck und hat gravierende Folgen für das Wohlergehen von Kindern. Angesichts insgesamt rückläufiger Infektionszahlen muss nun die erweiterte Notbetreuung mit vorerst begrenzten Kapazitäten erfolgen - mit einer Priorisierung nach bundesweit einheitlichen Kriterien dazu, welche Kinder diese in Anspruch nehmen können. Nötig sind außerdem länderspezifische Planungen entsprechend des jeweiligen Infektionsgeschehens und differenzierte kommunale Öffnungspläne, die das Einzugsgebiet der einzelnen Kita vor Ort berücksichtigen. SOS-Kinderdorf fordert darüber hinaus, wo immer möglich, zügig die Phase des eingeschränkten Regelbetriebs einzuleiten, damit schon bald möglichst viele Kinder davon profitieren können. Es gilt generell, ihre Perspektive zu stärken sowie ihr Recht auf Förderung der Persönlichkeit und auf frühkindliche Bildung umzusetzen.
Kinder und Eltern brauchen Kitas
Kitas tragen als Institutionen im Bereich der frühkindlichen Bildung öffentliche Verantwortung für das Aufwachsen von Kindern und haben ihre Belange im Blick. "Kinder brauchen den Kontakt zu Gleichaltrigen für ihre Entwicklung," erklärt die stellv. Vorstandsvorsitzende des Vereins, Dr. Birgit Lambertz. "Sie können darauf nicht für viele Monate verzichten, ohne dass ihr Wohlergehen darunter leidet. Alle Kinder brauchen SpielkameradInnen, um sich emotional und sozial entfalten zu können. Nicht zuletzt vermissen Kinder die ErzieherInnen, zu denen sie in einer engen Beziehung stehen. Eine monatelange Kita-Schließung können Kinder zeitlich nicht einordnen - sie empfinden diese als schmerzlichen Verlust", so Lambertz weiter.
Aber auch Eltern brauchen das Angebot der Kitas, damit sie sichergehen können, dass die Grundbedürfnisse ihrer Kinder nach Kontakt, Spiel, Bewegung und Lernen erfüllt sind. Sie müssen planen können, zu welchen Zeiten sie ihrer beruflichen Tätigkeit, häufig im Home-Office, nachgehen können. Kinderbetreuung und Berufstätigkeit bei den derzeitigen Einschränkungen miteinander zu vereinbaren, bringt Eltern häufig an ihre Belastungsgrenzen.
Sukzessive Öffnung von Kitas - mit zeitlich begrenzten Angeboten
Die schrittweise Öffnung von Kitas muss zu allererst infektionshygienischen Maßgaben folgen, um das Risiko für Personal, Kinder und Eltern jederzeit so gering wie möglich zu halten. Darüber hinaus sollte sie allen Beteiligten so gut wie möglich gerecht werden. Derzeit ist es sinnvoll, Kinder, deren Eltern in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten oder alleinerziehend und berufstätig sind, sowie Kinder mit besonderen Förderbedarfen bzw. familiären Belastungen, zuerst zu bedenken. "Der nächste Öffnungsschritt hin zu einem eingeschränkten Regelbetrieb muss zum Ziel haben, möglichst vielen Kindern und Familien den Kindergartenbesuch wieder zu ermöglichen, wenn auch zunächst nicht im vollen Stundenumfang. Denkbar wäre beispielsweise ein sorgfältig geplanter Wechsel von An- und Abwesenheiten der Kinder", führt Dr. Birgit Lambertz weiter aus. "Auch sollten bestimmte Gruppengrößen nicht überschritten werden und Lern- und Beschäftigungsangebote könnten mehr angeleitet werden als sonst."
Der eingeschränkte Regelbetrieb von Kitas bleibt jedoch eine Übergangslösung: Die wenigsten Familien bekommen dabei den Betreuungsumfang, den sie für ihre Kinder benötigen. Die Möglichkeit zum Kita-Besuch ist in der Corona-Zeit ein knappes Gut. Möglichst viele Kinder und Familien sollten davon schon bald profitieren - tageweise, zeitlich versetzt, in festen kleinen Gruppen - denn eine Rückkehr zum Normalbetrieb wird noch lange nicht möglich sein.
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Datum: 11.05.2020 - 13:25 Uhr
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