Pressemitteilung zur Sommer-Konjunkturumfrage in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie / M+E Industrie in tiefer Rezession - leichte Erholung im 2. Halbjahr erhofft
ID: 1832355
Bei den Produktionsplänen wird laut Brossardt das zweite Halbjahr nicht ausreichen, um den Einbruch in der ersten Jahreshälfte auszugleichen. "Wir gehen davon aus, dass es im Jahresdurchschnitt zu einem Rückgang in der Produktion um 15 Prozent kommen wird. Aktuell liegen wir 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 2019. Das Niveau vor der Corona-Krise werden wir bestenfalls im Laufe des Jahres 2022 wieder erreichen. Wir haben einen sehr langen Aufholprozess vor uns."
Die Firmen beurteilen die Geschäftslage deutlich negativer als bei der Winter-Umfrage vor Corona, die bereits schlechter ausgefallen war. "Die Corona-Krise wirkt wie ein Brandbeschleuniger , der jegliche protektionistische Tendenzen oder planerische Unsicherheiten durch die Brexit-Diskussion in den Schatten stellt. Folglich bezeichnen knapp 81 Prozent der Betriebe das aktuelle Inlandsgeschäft als negativ. Vor einem halben Jahr waren es 16,3 Prozent. Für die Automobil- und Zulieferbranche kommt erschwerend ein grundsätzlicher Transformationsprozess hinzu, so dass praktisch alle Betriebe in diesem Sektor die Lage als schlecht einschätzen", sagt Brossardt. Auch das Auslandsgeschäft verspricht keine Besserung: Dieses wird von fast 86 Prozent der Unternehmen als negativ bewertet, im Dezember 2019 lag der Wert noch bei 10,5 Prozent.
Auch die Ertragslage der Unternehmen hat sich gegenüber der Umfrage im Winter klar verschlechtert. Mehr als 64 Prozent der Unternehmen befürchten für das Jahr 2020 eine sehr kritische Ertragslage: 43 Prozent rechnen mit Verlusten, weitere 15,6 Prozent erwarten eine schwarze Null und 5,5 Prozent gehen von einer Nettoumsatzrendite von unter zwei Prozent aus.
"Aktuell sehen wir Anzeichen einer ersten Bodenbildung. Die bayerische und deutsche Politik hat die Unternehmen schnell, pragmatisch und zielgerichtet unterstützt. Doch für die mittel- und langfristige Krisenbewältigung sind umfassende Unterstützungsmaßnahmen, wie eine Verlängerung der Kurzarbeiterregelung bis zum Ende des nächsten Jahres, ein verstärkter Bürokratieabbau sowie ein Verzicht auf neue Belastungen wie beispielsweise das Sorgfaltspflichtengesetz, zwingend notwendig. Vom Tarifpartner erwarten wir eine verantwortungsvolle Berücksichtigung dieser konjunkturellen Situation im Hinblick auf das Auslaufen des Tarifvertrages Ende 2020", kommentiert Brossardt.
Kontakt:
Robert Seidl, Tel. 089-551 78-203, E-Mail: robert.seidl@ibw-bayern.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58439/4658894 OTS: IBW Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft
Original-Content von: IBW Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft, übermittelt durch news aktuell
Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 22.07.2020 - 10:28 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1832355
Anzahl Zeichen: 3915
Kontakt-Informationen:
Stadt:
München
Kategorie:
Industrie
Diese Pressemitteilung wurde bisher 290 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Pressemitteilung zur Sommer-Konjunkturumfrage in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie / M+E Industrie in tiefer Rezession - leichte Erholung im 2. Halbjahr erhofft"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
IBW Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).