Arbeiten im Homeoffice: DGB beharrt auf Rechtsanspruch der Beschäftigten

Arbeiten im Homeoffice: DGB beharrt auf Rechtsanspruch der Beschäftigten

ID: 1843837
(ots) - Arbeiten im Homeoffice: DGB beharrt auf Rechtsanspruch der Beschäftigten

Hoffmann: "Mobiles Arbeiten braucht verlässliche Rahmenbedingungen"

Osnabrück. In der Diskussion um Arbeit im Homeoffice beharren die Gewerkschaften trotz scharfer Kritik der Arbeitgeber auf einem Rechtsanspruch der Beschäftigten. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Es ist doch völlig klar, dass einige Berufe sich nicht fürs Homeoffice eignen. Die Pflege muss am Menschen erbracht werden, und auch auf dem Bau wird man nicht zu Hause arbeiten können." Dennoch könne es nicht ausschließlich ins Ermessen der Arbeitgeber gestellt sein, ob Beschäftigte ihre Ansprüche auf mehr Zeitsouveränität erfüllen können. Daher halte er einen Rechtsanspruch auf Homeoffice für richtig.

Das mobile Arbeiten hat nach den Worten von Hoffmann in einer Geschwindigkeit zugenommen, die vor der Corona-Pandemie nicht vorstellbar gewesen sei. Der DGB-Chef betonte: "Hier sehen wir Chancen: mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf und mehr Zeitsouveränität. Mobiles Arbeiten braucht aber auch verlässliche Rahmenbedingungen, die vor Entgrenzung der Arbeit und Überlastung der Beschäftigten schützen."

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hatte dagegen unlängst betont, es sei "blanker Unsinn, wenn das Arbeitsministerium per Gesetz ein Recht auf Homeoffice schaffen will". Ein Arbeitgeber müsse sein Unternehmen so organisieren können, wie es dem ganzen Betrieb mit seinen verzahnten Abläufen diene - "und nicht ausschließlich, wie es dem einzelnen Mitarbeiter dient".

______________________________________________________________

DGB fordert für Europa soziale Mindeststandards über deutschem Niveau

Hoffmann: Leistungen wie Hartz IV reichen nicht aus

Osnabrück. Die Gewerkschaften drängen auf neue soziale Mindeststandards in der EU deutlich über dem deutschen Niveau. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir brauchen eine Mindestsicherung, die den Menschen auch in Krisenzeiten ein menschenwürdiges Leben ermöglicht." Leistungen wie Hartz IV in Deutschland reichen nach den Worten von Hoffmann dazu nicht aus. Er betonte, jenseits der nationalen Besonderheiten müsse der Grundsatz gelten, "dass Menschen in Not nicht ausgegrenzt werden und ihre soziale Teilhabe gesichert ist".



Kritisch äußerte sich Hoffmann auch über das Arbeitslosengeld in der EU und in Deutschland. Im Moment liege die sogenannte Ersatzquote bei Arbeitslosigkeit im Schnitt der Europäischen Union bei 55 Prozent des Nettoerwerbseinkommens. Das sei viel zu wenig, sagte der DGB-Vorsitzende. Er betonte: "Wir wollen deutlich mehr, zumal selbst das deutsche Arbeitslosengeld I mit 60 beziehungsweise 67 Prozent vom Netto in vielen Fällen nicht verhindert, dass die Menschen unter die Armutsschwelle fallen. Das verträgt sich nicht mit einer sozialen Marktwirtschaft."

Zur Finanzierung notwendiger Investitionen etwa in die digitale Infrastruktur und die Verkehrswende in Europa plädierte Hoffmann dafür, die Stabilitätskriterien des Maastrichter Vertrags dauerhaft zu ändern. Er betonte: "Bisher darf der öffentliche Schuldenstand nicht mehr als 60 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung betragen. Künftig sollten es 80 Prozent sein."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58964/4706564
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Mehr Wild-Unfälle wegen Corona Caritaspräsident begrüßt Aufnahme von 1500 Flüchtlingen aus Moria im Grundsatz
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 15.09.2020 - 01:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1843837
Anzahl Zeichen: 3718

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Osnabrück



Kategorie:

Wahlen



Diese Pressemitteilung wurde bisher 1558 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Arbeiten im Homeoffice: DGB beharrt auf Rechtsanspruch der Beschäftigten"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Neue Osnabr (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Karoline Herfurth: Ich habe einen Angsthund ...

Karoline Herfurth: Ich habe einen Angsthund "Hund mit Vorgeschichte" von Tierschutz-Initiative vermittelt - Balu erleidet Durchfall-Attacken Osnabrück. Karoline Herfurth (38) hat einen Hund mit Angstproblemen: "Ich habe einen Angs ...

Alle Meldungen von Neue Osnabr


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z